Synthesizer brauchen Effektgeräte! Auch für den Synthesizer sind FX-Pedale beliebt, jedoch kommen sie eher in kleineren Mengen, als bei Gitarristen, da Synthesizer ja bereits Filter, Waveshaper, etc. haben. Mit den Effekt-Kistchen lassen sich aber aufregende Farben und eine deutliche Individualisierung des Instrumental-Sounds erreichen.

Manchmal sind es auch keine kleinen Kisten, sondern ausgewachsenes 19 Zoll Equipment.

Filterbänke

EMS Analyse Filterbank B1-II

EMS (Electronic Music Studios) ist ein europäischer Elektronik Gigant (in der Geschichte, nicht das Firmen-Imperium). Der VCS3 und Synthi A(KS) wurden von Stockhausen bis Pink Floyd eingesetzt. Diese Filterbank aber ist eher selten anzutreffen und wurde auch nicht bei EMS UK entwickelt, sondern in Deutschland. So weit ich weiss, ist sie eng mit Ludwig Rehberg verbunden, dem deutschen EMS-Grandseigneur. Die Mono-Filterbank weist Flankensteilheiten von bis zu 57dB /Oct auf und ist schon dadurch weit von anderen Filterbänken entfernt. Der erstaunliche Klang und die wunderbaren Fader (in Super-Qualität!!) erlauben maximale Musikalität. Die Penny & Giles 104mm Fader sind schlicht superfein - ich habe nie bessere Fader benutzt. Sie regeln noch etwas besser, als man selbst.

Ein Erlebnis, die Frequenz-Bänder wie mit einem Skalpell herauszunehmen. Wie der Name "Analyse Filterbank" schon impliziert: klanglich ist diese Filterbank absolut sauber. Kein bißchen Nebengeräusche. Es war meine Geheimwaffe, den MiniMoog nicht mehr wie Moog klingen zu lassen (das schafft kaum ein Gerät!). Die Filterbank ist vor allem gut, um Material vorzubereiten, denn wenn man es nicht weiterverarbeiten will (vor allem Tonhöhen-Bearbeitung), hört man immer dieselben Frequenzbänder. Das prägt sich schon nach kurzer Zeit ein und wird wie eine Art immer gleicher Akkord wahrgenommen. Es tut also gut, das gefilterte Material anschliessend in den harmonischen Kontext der Musik zu bewegen. Das ist keine Schwäche, sondern ist mit jeder "Fixed Filterbank" so. Bei solch extremen Flankensteilheiten ist aber viel deutlicher wahrzunehmen, als bei "normalen" 24dB Filtern.

Das mag etwas nach vergangen Zeiten und "Tonband-Schnitt-Techniken" klingen, aber die Ergebnisse, die mit dieser Filterbank erreicht werden können, sind für mich ohne Vergleich. Ich mag je gern "Zerstörer-Filter", aber so ein feinfühliger, ja liebevoller Frequenz-Schnitt ist wie eine Komplementärfarbe und tut ganz betimmt nicht weh! Und die Klänge fallen auf. Sie haben ihren eigenen Zauber.

EMS Text

sample-imageSämtliche Filter wurden extrem steilflankig ausgelegt. Die Dämpfung des Tiefpaß- und des Hochpaßfilters ist besser als 40 dB/Oktave; die der Bandpaßfilter ist sogar deutlich besser als 50 dB/Oktave (maximal 57 dB/Oktave). Charakteristisch für die Analyse-Filterbank B1-II ist das Fehlen jedes hörbaren Eigenrauschens und die vollständige Unterdrückung jedes nicht aufgeregelten Filterkanals.
Gestaltungen von Klang- und Geräuschfarben durch gezielte Betonung und/oder Dämpfung spezifischer Teiltonbereiche.
Entzerrung innerhalb eines Signalwegs.
Unterdrückung von Störschall [Brumm, Rumpeln, Rauschen).
Spontaner Zugriff auf die Klang- und Geräuschgestaltung durch ideale Schieberegler mit extrem langem Arbeitsweg und gleichmäßig leichtgängiger Mechanik.
Geräusch- und Sprachanalyse.
Es bieten sich klanglich (durch die extremen Flankensteilheiten der Filter) wie bedienungstechnisch (durch die langen Reglerwege) ganz eigenwillige Methoden der Klang- und Gerauschgestaltung an. Eine übersichtliche Skaleneinteilung ermöglicht die einfache Rekonstruktion von verschiedenen Filterkurven (Entzerrungskurven).
Komplexe Schwingungsvorgänge, wie etwa Sprachlaute, mechanisch erzeugte Klänge oder Geräuschstrukturen, geben ein völlig ungewohntes Farbenspektrum mit fließenden Übergängen preis. Ein neues klangliches Material, das sich innerhalb der Analyse-Filterbank B 1-II beliebig komponieren und kombinieren läßt.


Sherman Filterbank 1

Belgischer Panzer.

Sherman Filterbänke sind inzwischen eine feste Grösse. Sie war schnell für ihre gnadenlosen Sounds bekannt geworden - eine LoFi-Filterbank mit starkem Ausdruck. Zu den ganz frühen "Abusers" - das User-Manual heisst bei Sherman "Abuser-Manual" - gehörten Björk, die Chemical Brothers, David Bowie, Lenny Kravitz oder The Prodigy.

Von ehemals vier Shermans (2x Sherman-1 und 2x Sherman-2), habe ich nur eine behalten. Meine Wahl fiel dabei auf die Sherman 1, die zwar weniger Parameter hat, aber dafür noch etwas gnadenloser ist. Ich brauche sie nur als Zerstörer - für andere Anwendungen ziehe ich andere Filter vor. Als Zerstörer ist Sherman 1 aber sehr stark.

Eigentlich ist sie kaum genau steuerbar und auch ihre Werte überzeugen nicht wirklich - aber zum zerraspeln der Klänge sind gute Werte auch nicht der richtige Weg. Die Sherman überträgt alles bis 0 Hz - das kann auch gefährlich für die Anlage sein - also wirklich eine gefährliche Waffe!


Chorus

3rd Dimension BBD-320

Mit dem "BBD-320" von Klark Teknik ist nach dem "2600 Gray Meanie" ein weiteres "Behringer-Gerät" bei mir gelandet, da Behringer/Music Tribe auch die Firma Klark Teknik akquiriert hat. Das "BBD-320 3rd Dimension" ist eine Art SMD Clone (miniaturisierte Bauteile) des "Roland Dimension D SDD-320" von 1979. Das Gerät wird gern als Chorus bezeichnet - ich würde hinzufügen, es ist eventuell DER Chorus für Chorus-Hasser.

Genau genommen handelt es ich um ein Eimerketten-Delay (Bucket Brigade Delay), deshalb "BBD" und es ist ein sicher hochwillkommender Clone, dessen Vorbild, das "Dimension D" bis heute seine Anhänger hat und eine Sonderstellung einnimmt, denn der Chorus-Effekt, den es erzeugt hat nicht den typischen Chorus-Schimmer, oder "Schwebungen" eines typischen Chorus (was die einen eben so lieben und die anderen so hassen), sondern es verändert eigentlich nur die Räumlichkeit des eingehenden Signals. Daher wohl auch der Begriff "Dimension" im Namen. Der entstehende Effekt ist so subtil, dass eine Redewendung besteht, die besagt, dass er eigentlich erst auffällt, wenn er weggeschaltet wird und fehlt. Da ist was dran.

Besonders beliebt ist dieser Prozessor auch, um aus Mono-, Stereo-Klänge zu machen. Dies wird über einen "Mono-Mode", d.h. eine Kreuzschaltung ermöglicht. Leider liegt der Schalter dafür hinten am Gerät. Hier kommt der erste Gedanke an eine Modifikation auf.

Zunächst mal ist dies kein Effektprozessor zum Durchschleifen, wie die Stompboxes. Die symmetrischen Eingänge weisen schon darauf hin, dass er lieber in/auf einem Bus lebt. Viel einzustellen gibt es nicht: neben Power und Bypass gibt es vier Knöpfe (weiss und rot), die verschiedene Variations-Tiefen erzeugen. Es ist auch möglich, 2 Taster gleichzeitig zu aktivieren. Durch den Remote Eingang auf der Front kann der Prozessor durch einen Fussschalter oder Sustain-Pedal auch z.B. vom Pedalboard aus aktiviert- und deaktiviert werden.

Für 148 Euro ist dieses Teil wirklich ein besonderes Schnäppchen, klingt es doch bereits ab Werk sehr gut. Der Mono-Mode Switch auf der Rückseite war trotzdem eine unglückliche Entscheidung, bei aller Liebe zum Original. Es wird sicher bald ein Modding-Vorschlag dafür auftauchen. Besonders gefällt mir, dass das BBD-320 nicht so stark rauscht, wie das Roland SSD-320 von 1979.

3rd Dimension BBD-320 MOD

Und es kommt noch besser: Tony Allgood, in der Szene bekannt durch seine Firma "Oakley Sound Systems", hat eine Modifikation entwickelt, durch die das BBD-320 auch die letzten kleinen Unterschiede zum Dimension D SDD-320 überwinden kann - und ohne zu rauschen. Tatsächlich neigt das BBD-320 in manchen Einstellungen eher zur einem "dünneren" Klangbild (dem "typischen" Chorus Sound), während das Roland Original deutlich "mehr Körper" abbildet.

sample-imageDie Modifikation (Foto) wird auch über eine Website angeboten. Dafür muss das BBD-320 nach Leeds in England geschickt werden. Dort werden 10 SMD Widerstände und 2 SMD Kondensatoren ausgetauscht und die Widerstandsdioden in Serie hinzugefügt.

Der Eingriff verlängert die Verzögerungszeiten in allen Modi und erhöht die Modulationstiefe in Modus 1. Der Unterschied ist sehr gut in den Audio-Beispielen auf der Seite zu hören. Ich werde jedenfalls mein BBD-320 bald nach England schicken...


Das FX-Pedalboard

Fast 30 Jahre hatte ich keine FX-Pedale mehr gebraucht - ausser einer Fuzz Box. Für mein Vorhaben aber, mit dem B-2600 Synth mein altes ARP 2600 Setup aus den 80ern "nachzubauen", waren wieder mehr FX-Pedale nötig und ein Pedalboard war wieder in den Fokus gerückt, weil der B-2600 nicht in mein Computer-Synth-Setup integriert werden sollte, wie MOTM und Buchla, sondern hauptsächlich "standalone", als eigenständiges Instrument (ohne Computer) gespielt werden soll, eben "so wie früher"…

Ich habe mir also 2021 ein Pedalboard gebaut - das ich allerdings nicht mit dem Fuss schalte, sondern in erster Linie über MIDI oder mit der Hand. Die FX-Pedale ermöglichen eine deutlich bessere und facettenreichere Ausformung der Synthesizer-Klänge.


Das Pedalboard liegt bei mir im "Aux-Weg" des Synthesizers, beim 2600 ist das zwischen Filter und VCA, beim Buchla als Insert im Matrix Mixer. Die Klänge laufen also zuerst zurück in den Synthesizer - haben daher noch einen VCA oder LPG vor sich, bevor sie an Amp und Speaker abgegeben werden. Das Board ist in Mono angelegt und hat Boost, Overdrive, Fuzz, Compressor, 2x EQ, 2x Delay (analog und digital) und Reverb. Die Effekte sind in zwei Loops organisiert, Loop 1 Fuzz, Overdrive und Loop 2 Delays. Den Stereo-Phaser (rechts oben, gelb) benutze ich nicht in der Pedalboard Schleife, sondern nur hinter dem "Stereo" OUT des B-2600.

Looper

Lehle D.Loop SGoS

sample-imageEs ist kein "Audio-Looper" (Sampler). Als "Loop" werden auch Send/Return Wege bezeichnet. Der D.Loop hat zwei Loops (A+B) und einen Buffer, der mit einem Booster (bis max. +12dB) versehen ist. Zudem ist der D.Loop mit MIDI ausgestattet, so dass das Umschalten gesendet werden, oder - für mich ein Segen - die acht möglichen Schaltzustände (Presets) über MIDI abgerufen werden können.

"SGoS" steht für "Second Generation of Switching".

Für die grossen Switches lassen sich drei Schalt-Kombinationen (Buffer und Looper A/B An/Aus) festlegen (speichern). Über die kleinen Knöpfe neben den LEDs können Buffer und Loops einzeln manuell aktiviert oder deaktiviert werden.

Der D.Loop wird über Relais geschaltet und, damit alles sauber und knackfrei verläuft, wird das Signal beim Umschalten im Ms-Bereich gemuted (was nicht zu hören ist), bevor es in der neuen Konfiguration wieder ausgegeben wird. Ich habe es mal gemessen: damit keine MIDI-Messages verschluckt werden, sollten 75ms zwischen den MIDI PGM-Change Befehlen liegen. Für mich ist es allemal schnell genug!

Lehle Boxes sind kleine Meisterwerke! Man kann das sofort spüren. Das ganze - modulare - Konzept macht schnell deutlich dass hier alles zuende gedacht wurde und die Umsetzung kompromisslos war. Die Box akzeptiert Mono (symm./unsymm.) oder Stereo-Signale (TRS) - selbst CV Signale können gerouted werden, was den D.Loop auch für Modular-Synthesizer interessant macht. Auch bei der Stromversorgung zeigt sich der D.Loop variabel: 9 bis 20 Volt DC können angeschlossen werden.

Presets können am D-Loop einfach gespeichert werden - die Bedienung ist denkbar einfach und intuitiv gehalten. Am Gerät selbst lassen sich 3 Presets abrufen (3 Switches). Bis zu 3 Lehle Boxes können verbunden- und so alle Switches als Programm-Taster eingesetzt werden. Bei zwei dieser Boxes sind dann also 6, bei drei Boxes, 9 Presets über die Switches abrufbar. Die Switches können entweder Pgm 11-13, 14-16 oder 17-19 senden. Über MIDI lassen sich aber auch mit einer Box alle 8 möglichen Schaltzustände speichern und abrufen. Wenn sie z.B. als Pgm 1-8 gespeichert werden, lassen sich in den Boxes eigene Konfigurationen (Pgm 11-19) speichern.

sample-imageUm die bidirektionale MIDI-Kommunikation über ein TRS-Klinkenkabel zu ermöglichen, bedient sich Lehle eines Kniffs: Lehle-Boxes sind immer im "Empfangs-Modus". Nur durch Drücken eines Switches wird ein "PGM-Send" ausgelöst. Um diese Bidirektionalität auf meine Max-Patches auszuweiten, habe ich mir ein "gefährlich aussehendes" (und nur für diese Anwendung zu gebrauchendes) Kabel gebastelt, so dass das Menue in Max (mit allen 8 Schalt-Positionen) über dieses Kabel auf die aktuelle Position upgedated wird, falls ein Switch auf der D.Loop Box gedrückt wird.

Da das, von Lehle gebaute MIDI-Kabel (links im Bild) mit meinem D.Loop mitkam (Gebrauchtkauf) und D.Loop sowohl Program Change empfängt, als auch sendet - je nachdem, ob der (DIN) MIDI Stecker in einer In- oder Out-MIDI-Buchse steckt - und weil ich mir mit Max die MIDI-Vorgänge genau ansehen kann, habe ich mir ein TRS-Klinke zu 2x MIDI gebaut. Dazu sind die drei benötigten Adern beider DIN-Stecker einfach zusammengelegt, also identisch. Zusammen mit dem MidiLink Mini-Interface funktioniert es - ich habe aber auch ein billiges USB zu MIDI Interface Kabel, mit dem es nicht geht. Mit dem MidiLink kann ich sowohl die drei Switches am D.Loop drücken und Max empfängt die aktuelle Position, oder, ich kann von Max aus alle acht möglichen Positionen des D.Loop aufrufen.

Das Schalten der Relais ist übrigens deutlich akustisch hörbar/wahrnehmbar. Technik-affine Menschen werden das mögen, weil es ein Hinweis auf das gute Innenleben der Box ist, aber für leise Kammermusik, z.B. Violine und Live Elektronik, wäre es vielleicht hinderlich. Allerdings kommen bei so leiser Musik i.d.R. auch keine Verzerrer zum Einsatz und daher ist dieses Problem eher "sehr relativ".

Im Video ist der Buchla zu hören. Der Lehle D.Loop wird über MIDI geschaltet. Wenn man gut hinhört, ist zu Beginn auch das leichte Verzerren des Boosters (Buffer des D.Loop) zu erkennen.

Der Booster im Buffer des Lehle SGOS

sample-imageEin Buffer dürfte bei Synths eher selten benötigt werden, jedoch ist der Buffer des Lehle D.Loop-SGoS auch als Booster zu gebrauchen - und das macht sehr feine, harmonische Verzerrungen möglich. Gerade vor den zwar guten, aber doch "etwas leblosen" digitalen Delay- oder Reverb-Boxes macht das den Unterschied! Auf einmal klingen diese Teilchen wie 1965 und bekommen Charakter! Aber total kontrolliert - nicht durch Zufall und auch ganz ohne Rauschen! Das bringt eine massive Aufwertung, jedenfalls nach meinem Ermessen.

Da die Booster-Position in den meisten Fällen feineingestellt fixiert wird, ist der flach ausgelegte Poti-Knopf ideal, denn er verstellt sich beim Transport nicht so leicht, wie eine Poti-Kappe - er ist eher wie ein Trimmer, der mit der Hand (statt eines Schraubenziehers) verstellt werden kann.

So ein (guter) Booster scheint das geeignete Mittel zu sein, digitale Delays und Reverbs in die eigene Klangvorstellung zu bewegen. Die +12dB Boost sind für mich viel zu viel, da das Signal ja schon verhältnismässig laut ankommt - maximal booste ich etwa 3-5 dB.

Seit ich den Lehle D.Loop habe, bin ich auch richtig glücklich mit meinen TC Electronic Boxes, weil ich jetzt das Signal boosten und etwas anzerren kann. Auf einmal klingen sie in meinen Ohren "richtiger". Vorher hatte ich sie direkt im Synth und war zwar zufrieden, aber längst nicht glücklich. Es war einfach zu clean und etwas langweilig. Mit dem Lehle-Booster bekommt der Klang eine eigene (wunderbare) Färbung und kontrastiert so viel besser im gesamten Klangbild! Mein Pedalboard soll brennen! Der D.Loop macht's für mich möglich!


EQ

Source Audio SA 270 - One Series EQ2

sample-imageDieser EQ ist wirklich spektakulär! Er ist in Stereo ausgelegt, die beiden Kurven können aber auch parallel oder in Serie benutzt werden. Mit ±18 dB (auf jedem Band kann er etwas mehr zupacken, als man es erwartet. Er hat einen Switch-, bzw. Pedal-Anschluss, vereinigt die Übersichtlichkeit eines grafischen- mit den Vorzügen eines parametrischen EQ - inkl. variabler Resonanz! Auch die EQ-Band-Frequenzen für die Slider lassen sich, wie Q Factor, frei bestimmen oder über Pedal oder MIDI bewegen. Zusätzlich sind Noise Gate, Limiter, ein zusätzlicher regelbarer +12 dB Clean Boost und sogar ein Stimmgerät im EQ2. Der EQ2 hat vier Preset Buttons, hat aber über MIDI oder USB 128 Presets. Über USB lässt sich ein Editor anschliessen (Mac, Windows, iOs und Android) und es gibt - sehr lehrreich - Presets zum Download. Meine Aufzählung ist unvollständig - der EQ2 ist wirklich eindrucksvoll!

Ein EQ auf dem Synth-Pedalboard ist wirklich Gold wert - erst recht, wenn er soviel kann, wie der EQ2. Es ist wohl das "einflussreichste" Pedal auf meinem Board! Dem Synthesizer kann eine Art Frequenz-Korsett angelegt werden, wodurch ganz neue Klangfarben möglich sind. Der Charakter des Synths kann völlig verändert werden, die "Ausleuchtung" macht alles viel detailierter. Die Verwüstungen des Fuzz können besser zur Geltung gebracht werden oder der Eingang des Overdrive kann mit einem abgestimmten Frequenz-Paket versorgt werden, um die gewünschten Klangfarben zu erhalten. So erinnern die Klänge oft mehr an Instrumente, als an den Synth - der "Sound" des Instruments wird wesentlich nuancierter und individueller. Auf meinem Board sitzt der eine Mono-Block deswegen zwischen Fuzz und Overdrive und der zweite zwischen dem Ausgang des D.Loop und dem Reverb, bevor das Signal zum VCA des Synths zurückgeschickt wird.

Der EQ2 erinnert mich an ein Max-Patch, das ich für den Buchla gemacht hatte (Input mit parametrischem EQ) bevor ich das "Model 227e" (System-Interface /Mixer) hatte - und für mich ist der EQ2 ein bißchen, wie ein Max Patch in einer Box, und das ist gut, denn so geht es auch ohne Computer. Die Klang-Charakteristik des Synthesizers kann mit dem EQ2 viel besser auf den Punkt gebracht werden!

sample-imageEin Blick auf den Editor: sehr klar und übersichtlich zeigt er etwas deutlicher, was im EQ2 steckt. Die Kurven lassen sich "swappen" oder durch ein Pedal hin- und her blenden - auf jedem Preset liegen ja zwei Kurven! Für die Pedal-Steuerung können maximal 4 Parameter ausgewählt und gemeinsam bewegt werden. Das ermöglicht z.B. eine sehr präzise Wah-Einstellung. Durch die ±18 dB, Resonanz, Booster und Limiter kann das Wah auf Wunsch auch etwas aggressiver ausfallen. Die Steuerung kann anstelle des analogen Pedals auch via MIDI ausgeführt werden.

Weil mir der EQ2 so gut gefiel, hatte ich auch den Switch und das Pedal von Source Audio bestellt. Das Pedal hat einen kurzen Regelweg, was mir für ein Wah besser gefällt, als der lange Weg des Yamaha FC-7, aber es gab dann doch sehr viele negative Punkte, die mich zweifeln liessen: die ganze Bauweise, mit Zahnriehmen (!), wirkt eher, wie aus den 60er Jahren. Fragwürdig erscheint mir der "armselige" Poti an der Seite des Pedals. Nicht gefallen hat mir auch die Verwendung des 3,5mm Mini-Kabels (TRRS) am Pedal, sowie die Qualität der Stecker, Kabel und Buchsen - das mitgelieferte 6,3mm TRS Kabel sitzt so locker, dass man Angst hat, es könne "herausfallen". Das nicht aufhörende Quietschen des Pedals gibt mir eigentlich den Rest.

sample-imageIch habe das "Source Audio Dual Expression Pedal" dennoch behalten, weil es "aggressiver" regelt - das ist willkommen beim Wah-Einsatz. Natürlich lässt sich das Wah auch mit MIDI-Pedal regeln - das geht sehr gut, ist aber nicht so aggressiv ausführbar, wie über ein analoges 50k Pedal (das vom EQ2 in 10bit Auflösung verarbeitet wird).

Wird statt expressivem Wah einfach eine Frequenz "geregelt" (oder Q oder Volume), ist das über Pedale mit grösserem Regelweg besser auszuführen - auch über MIDI. Es fühlt sich etwas indirekter an - ähnlich wie der Unterschied von einer Pratt Read- zu einer MIDI Tastatur.

Der Source Audio Switch ist mit € 45.- auch sehr teuer, aber äusserlich eine vollendete Erscheinung - und er ist ohne "Klick"-Geräusch zu betätigen. Im Editor lässt sich einstellen, wie er sich verhalten soll ("Momentary" oder "Latching"). Der Switch bleibt bei mir, allerdings als Portamento-Switch für den Gray Meanie. Mein bisher verwendetes, € 6.- Mini-Sustain-Pedal rutschte immer weg, lag plötzlich verkehrt herum und machte beim Bedienen Lärm durch das resonierende Plastikgehäuse. Der Source Audio Switch ist deutlich kleiner, deutlich schwerer, rutscht nicht so leicht weg und macht keine Geräusche, wenn man ihn betätigt. Ich habe den eingebauten Switch durch einen Lehle Switch BTN noch deutlich aufgewertet. Er ist noch leichtgängiger und hat einen breiteren Pilz-Kopf, der sich nicht so in den Fuss bohrt, wenn man ihn als Sustain Pedal betätigt.

MIDI Steuerung und Editor

Die Auflösung ist im Vergleich zu einem 50 kΩ Pedal natürlich deutlich eingeschränkt (7bit=128 Steps). Während die App und die 50 kΩ Steuerung bei den "EQ-Band-Levels" 0.2dB Schritte machen, hat die MIDI-Steuerung hier nur 36 Steps, d.h., bei ±18dB sind das genau 1dB pro Step, also nur ein Fünftel der 50 kΩ Auflösung. Es ist zwar nicht zu hören und scheint durch ein "Slew" verhindert zu werden, aber ich denke, es ist gut, das zu wissen. Beim Q sind stehen 95 Steps (von 0.5 bis 10.0) zur Verfügung und bei der Frequenz alle 128 Steps für den Bereich 20-20.000 Hz. Man arbeitet aber ja mit dem Pedal über ein vorher festgelegtes Spektrum, z.B. von 300 - 2000 Hz, und da relativiert sich schon wieder alles mit der Auflösung.

Die Software ist gut gedacht, wirkt aber noch unfertig und offenbart "schräge" Bugs. Will man zum Beispiel die MIDI Adresse "Source Audio EQ2" aufrufen, wird sie nicht erkannt. Der Grund: hinter dem Namen sind noch elf Leerstellen, die man nicht sieht, die aber unbedingt da sein müssen. Das wirkt nicht sehr souverrän. Auch beim Firmware Update von 1.14 auf 1.15 klappte es erst beim achten Versuch. Vorher wurde es durch eine "upgrade failed" Meldung abgebrochen. Als 1.15 endlich installiert war, kam die Meldung: "Bitte die aktuelle Firmware 1.14 installieren. Man braucht manchmal Nerven.

Das neun Anschlüsse ziemlich viel für eine Stompbox sind, lässt sich auf dem Bild schnell erkennen.

sample-image
Maximum Input Level: +6.54 dBV = 8.76 dBu = 2.12 V RMS = 6.0 V pp
–– Full Scale Output Level: +6.54 dBV = 8.76 dBu = 2.12 V RMS = 6.0 V pp
–– Input Impedance: 1 Mega Ohm (1 MΩ)
–– Output Impedance: 600 Ohm (600 Ω)
–– 110 dB DNR Audio Path
–– 24-bit Audio Conversion
–– 56-bit Digital Data Path
–– Universal Bypass (relay-based true bypass or analog buffered bypass)


DELAY (Analog)

MXR Carbon Copy Mini

sample-imageDas ist ein richtig gut klingendes Delay! Und es klingt gross! Das möchte ich nicht mehr aus der Hand geben. Gerade bei kurzen Delayzeiten wirken die meisten Digital-Delays etwas metallisch, kalt und eher unangenehm. Hier punktet die alte, analoge Eimerketten Schaltung - oder neudeutsch: das Bucket Brigade Delay. Auch das Zeitverdrehen und Feedback fühlt sich "richtig" an. Das tut gut.

Der Unterschied zu digitalen Delays ist, ausser dem Klang, sicherlich die deutlich kürzere Delay-Zeit: beim Carbon Copy Cloner sind das maximal 600 ms - also ein Zehntel der Maximal-Zeit des Flashback Mini (Digital Delay).

Das grössere, klanglich gleiche "MXR Carbon Copy" hat sich innerhalb kürzester Zeit verbreitet und ist regelrecht zum "Standard" geworden. Das neuere "Carbon Copy Mini" hat noch einen Miniatur Schalter an der Seite, mit dem es in den höhenbetonteren "Bright-Mode" versetzt werden kann.

Ich bin nicht sicher, ob ich dafür Verwendung finde, denn das Umschalten ist fummelig und geht nur mit einem kleinen Werkzeug. Gerade auf den eng bebauten Pedalboards liegt der Schalter zudem ziemlich unzugänglich. Klanglich verorte ich den Bedarf des Bright Mode auch eher in der Rockabilly Scene.

Das Pedal hat im "normalen" Modus einen ausgesprochen warmen und natürlich organischen Klang. Die Modulation, die manuell aktiviert werden kann, arbeitet dezent und lässt das Delay nicht "eiern". Wer das lieber mag, hat aber die Möglichkeit, im Inneren des Pedals die Depth und Speed der Modulation zu verändern. Die kleine blaue LED unter dem Switch ist brutal - wenn man sie nicht abklebt, wird man wohl erblinden.

Gerade, wenn man dem Klang nur etwas Raum geben will - was ein Synthesizer ja grundsätzlich nicht hat - ist ein gutes Bucket Brigade Delay viel hilfreicher und belebender als ein Reverb. Ich wusste schon beim ersten Hören, dass ich dieses Delay nicht mehr zurückschicken werde. Ein wohlklingendes Bucket Brigade Delay, das auch noch als Mini Pedal existiert - was will man mehr?!


DELAY (Digital)

tc electronic Flashback 2 Mini

sample-imageDie erste Wiederbegegnung mit FX-Pedalen war vor Jahren mit dem Flashback Mini von TC Electronic - ich wollte gerne ein Reverse-Delay im Synth, also, bevor der Klang ins Audio-Interface geht.

Diese kleinen TC Electronic "Mini" Kistchen sind schon verblüffend. Qualitativ ohne Abstriche gegenüber den grösseren Varianten desselben Herstellers, sind sie auf der Höhe der Zeit. Auf der Seite befindet sich ein Mini-USB Eingang und die Geräte lassen wirklich eine Menge an Einstellungen über den dazugehörigen Editor zu! Die verschiedenen Einstellungen lassen sich dann als Presets speichern und eines lässt sich über USB ins Gerät dumpen.

Das schränkt zwar die Experimentierfreude etwas ein - zum "Basteln" braucht man also ein iPad oder Computer mit USB Verbindung zum Pedal. Der Editor ist aber sehr einfach zu bedienen und die Parameter- und Algorithmen-Fülle ist üppiger, als man erwartet. Zum Spielen benutze ich eigentlich immer dieselben vier oder fünf Presets.

Inzwischen bin ich zum Flashback 2 Mini gewechselt. Es hat 2 neue Algorithmen und neu ist auch die "Mash"-Funktion - die ich allerdings nicht nutze.


Reverb (Digital)

tc electronic Hall Of Fame 2 Mini

sample-imageWas wären all die Effekte ohne Reverb?! Nach dem positiven Einstieg mit dem Flashback-Mini bestellte ich mir auch das HOF (Hall Of Fame) Reverb, damals noch mkI. Auch verblüffend gut! Ohne Booster-Aufrauhung vielleicht ein wenig langweilig - zu clean. Für mich war die Entdeckung der Wirkung des Boost im Lehle D.Loop auf das "HOF" erlösend: da war der "alte" Hall-Sound, den ich gesucht hatte.

Zum Editieren wird wieder der "TonePrint"-Editor benötigt: Hier sind alle Parameter des angeschlossenen Pedals zu sehen - und es sind eine Menge! Sehr gut ist, dass auch Mehrfachbelegungungen für die Hardware Potis einzurichten sind - z.B. "Kill Dry" für die Max. Position des Reglers - toll gedacht und wirklich praxisnah.

Inzwischen habe ich das Nachfolge-Modell "Hall Of Fame 2" (Bild). Das HOF mkII ist deutlich besser, schon allein, weil es statt einem nun drei Regler hat. Die neue "Mash"-Funktion der neuen TC Generation nutze ich allerdings nicht: einen ganzen Arm aus dem Verkehr zu ziehen, um einen Knopf für einen bestimmten Effekt zu drücken, das wäre zuviel - ich bediene die Teile ja nicht mit dem Fuss... Die drei Regler "Decay", "Tone" und "Level" waren ausschlaggebend für den Kauf - und die Ablösung des alten "HOF".

Bei mir sitzt das HOF2 Reverb hinter dem Ausgang des D.Loop, ist also nicht in einem Loop, sondern hinter beiden Loops. Es "verklebt" die sehr verschiedenen Sounds der beiden Loops (A: Zerre, B: Delay) beim raschen Umschalten besser. Für "Live" ist es allemal ausreichend und im Studio kann ich den "True Bypass" des Pedals nutzen, um ein besseres Reverb zu verwenden.

Seitdem ich das Carbon Copy Delay habe, kommen beide TC Minis (Delay und Reverb) bei mir deutlich seltener zum Einsatz.


Overdrive

Zvex Channel 2

sample-imageEndlich ein Overdrive-Pedal, das mir gefällt - sehr gut für Synths. Der Channel 2 von ZVEX erzeugt eine eher "warme" Übersteuerung, die auch mit leisen Lautstärken funktioniert - und nicht "anspringt", wie ein Fuzz oder zu sehr nach E-Gitarre klingt. Mit dem davor geschalteten Volumenpedal lässt sich ein Holzbläsern ähnliches Klangverhalten erzeugen: je lauter es wird, desto stärker treten die harmonischen Obertöne auf. Ideal, wenn zwischen Volumenpedal und Overdrive noch ein EQ sitzt. Dudk, Oboe, Fagott oder (Bass-) Klarinette kommen einem in den Sinn.

Der wohlige Sound des Overdrive hat ein leicht geschmälertes Frequenz-Spektrum und eine Mitten-Anhebung. Mit dem Synth ist er bei voller Lautstärke schon etwas böse. Auch hier ist ein vorgeschalteter EQ wie Würze. Auch ein Compressor (noch vor dem EQ) ist interessant. Der Channel 2 ermöglicht phantastische Klangfarben.

Früher hatte ich den Channel 2 auch gern vor dem Fuzz - nicht, um zu Übersteuern, sondern um eventuell das Volumen zu senken! Fuzz und Overdrive habe ich im selben FX-Loop, weil ich sie fast nie gleichzeitig zum Verzerren brauche. Der Channel 2 begegnete dem "Fuzz-Lautstärke-Problem", indem das Volumen fast komplett geschlossen wurde. Eigentlich hatte ich auch ohne den Channel 2 keine Probleme mit dem Fuzz, aber durch extremes Herunterregeln des Volumens lässt sich noch "mehr" (kaputterer Sound) aus dem Fuzz herausholen - sprich: mehr Zerstörung. Perfekt.

Beim Channel 2 steht der halbe Regelweg (7-12Uhr) des Volume-Reglers zur Verfügung, um das Signal abzuschwächen. Sind Volumen und Gain auf "0" gestellt, kommt auch kein Signal mehr durch den "Channel 2". Es ist also wirklich ein richtiger "Channel".


Fuzz

Zvex Fuzzolo

sample-imageMit dieser Verzerrergattung ist der wohl sensibelste Punkt erreicht, denn es gibt klangliche Überschneidungen mit dem Synth (Waveshaping / Rectifying) und es gibt wohl weit mehr Fuzz-Pedale, als mögliche Fuzz-Geschmäcker. Alles basiert auf zwei charakteristischen Fuzz Grund-Typen: Germanium und, seit Ende der 60er Jahre, Silicon. Dieses ist ein Silicon Fuzz.

Es ist vom Fuzz-Mega-Spezialisten ZVEX und heisst Fuzzolo. Nicht nur, dass es von der Grösse perfekt zu meinem Mini Pedalboard passt - auch der Klang entspricht dem, was ich vom Fuzz erwarte.

Ein Fuzz verwandelt den eingehenden Klang in Rechteck-Wellenformen, aber nicht so gediegen, wie ein Waveshaper, sondern eher brutal. Der Fuzz Effekt wurde dem Klang eines kaputt gegangenen Mischpultkanals nachempfunden. Neben dem Volume verfügt das Fuzzolo nur über einen Pulse Width Regler (rechts), einen Modulator, mit dem die Pulse-Wave Länge verändert werden kann, so dass der positive und negative Anteil des Klanges ("oben und unten") nicht mehr gleich lang sind. Bei maximaler Einstellung kann das bis in die Phasenauslöschung gehen, die dann wie ein Gate wirkt. Der Ton stirbt ab, zerbricht oder wird abgerissen. Eine sehr schöne Zerstörung!

Das das Fuzzolo besser mit dem Synth funktioniert, als andere Fuzz-Pedale, liegt auch daran, dass im Inneren des Pedals ein Jumper sitzt, der umgesetzt werden kann, um mit den Werten aktiver Pickups zu arbeiten, was auch dem Synthesizer sehr entgegen kommt.

Das häufigste Problem zwischen Synth und Fuzz ist die Eingangs-Impedanz des Fuzz, die meistens auf passive Pickups eingestellt ist. Der eingehende Pegel vom Synth ist dann viel zu hoch.

Fuzz ist gut am Anfang einer Geräte-Kette - er klingt besonders gut (zerstörerisch), wenn der Strom "nicht ganz ausreicht" (ca. 7V) oder/und auch das Signal möglichst schwach ist. Gitarristen drehen gern den Fuzz über den Volumenregler am Instrument hinein. Das ist mit Synths nicht ganz so gut machbar - mit dem Channel 2 (s.o.) lässt sich das Volumen aber zusätzlich anpassen.

Ich hatte schon viele Fuzz-Pedale (Fender Fuzz-Wah, EHX Graphic Fuzz, Flying Tomato Fuzz, Spaghetti Western Fuzz, ...). Viele, mit Gitarren phantastisch klingende Pedale, waren aber, sowohl mit E-Piano, als auch mit Synth, absolut unbefriedigend! Ausserdem dominierten die Nebengeräusche. Fuzz am Piano oder Synth ist eine komplett andere Baustelle und gute/berühmte Fuzzes klingen nicht unbedingt gut am Synth. Während Fuzz an der Gitarre eher "böse" ist, ist er am Synth eher "kaputt".


Compressor

Wampler Mini Ego Compressor

sample-imageEin Compressor kann sehr hilfreich sein, macht aber alles deutlich komplizierter.

Auf meinem Board sitzt er vor dem D.Loop, das ist die einfachste Position, weil er so sowohl vor dem Delay, als auch vor dem Overdrive sitzt. Er muss dann aber bei Fuzz Gebrauch unbedingt ausgeschaltet sein. Insbesondere vor dem Fuzz ist ein Compressor das reinste Gift, weil der Fuzz dann "anspringt". Gut ist er hinter dem Fuzz - aber es ist ein Spiel mit dem Feuer, da es bei Spielpausen zu extremen Nebengeräuschen führen - andererseits fördert genau das auch die "dreckige Athmosphäre" des Fuzz.

Auch ist ein Compressor "gefährlich" bei sehr dynamischen Lautstärken. Hier zerstört er schnell die Ausdrucksfähigkeit. ganz vorne in der Kette ist er daher am variabelsten ein- und auszusetzen.

Phantastisch ist ein Compressor sowohl vor, als auch hinter dem Overdrive (für verschiedene Zwecke). Da das Overdrive nicht mit Gates arbeitet, wie ein Fuzz, sondern nur über die steigende Lautstärke hereingefahren und gesteigert wird, sorgt der Compressor für mehr Obertöne, was den Overdrive besser herausstellt.


Phaser

tc electronic Helix

sample-imageWegen der Toneprint Editor Einstellungen, die das Zusammenarbeiten von Synth und Effektbox erheblich erleichtern, hatte ich auch bei der Suche nach einem Phaser den "Helix" von TC Electronics schnell im Blick. Der Auslöser für den Kauf war aber der Feedback Regler - der nur an ganz wenigen Stompboxes zu finden ist und deutlich mehr "Live-Elektronik" Sound erlaubt. Auch der Helix erfüllt meine Wünsche und ist sehr vielseitig.

Ich hätte damals den Helix Phaser auch als Mini-Gerät genommen (dann in Mono, wie alle TC-Minis) - das gab es aber nicht. Es war zu meinem Glück, denn inzwischen benutze ich den Helix nicht mehr im Mono-FX-Loop (im, oder am Lehle D.Loop), sondern er liegt nun direkt hinter dem Stereo-Ausgang des Gray Meanie - und nun natürlich im Stereo-Mode. Und hier (in Stereo) zeigt Helix nicht nur besser, was er kann, sondern auch bei der Positionierung (hinter Synth, Effekten und Reverb) ist er mir viel lieber, denn die "Fahnen" sind das beste Futter für einen Phaser.

Es ist wirklich erstaunlich, wie toll die TC Effekt-Pedale gebaut sind - sehr "wertig", ohne irgendetwas Negatives - auch das Konzept hinter den TonePrint Pedalen wirkt gut überlegt.

Der Helix lag lange bei mir herum (weil ich im Buchla und im MOTM ein Phaser-Modul habe) und ist nun, durch den 2600 Gray Meanie, zu seinem ersten, echten Leben erwacht.


Power

Cioks DC 7

sample-imageDas Cioks DC7 erschien mir für mein Vorhaben die einzige, geradezu perfekte Lösung zu sein, auch wenn es zunächst etwas "overpowered" und eben auch nicht gerade günstig ist. Zuerst hatte ich das 70 Euro günstigere Cioks DC8 probiert, aber sofort festgestellt, dass es sich nicht für modernere Geräte mit höherem mA Bedarf eignet. Am DC 7 sind alle sieben Ausgänge individuell einstellbar (9V/660mA, 12V/500mA, 15V/400mA, 18V/330mA) und voneinander isoliert. Es lassen sich auch mehrere Geräte im DaisyChain Verfahren pro Eingang anschliessen.

Das ist aber längst nicht alles! Das Cioks DC 7 kommt mit 12 Kabeln, darunter auch ein Doppel-, ein 3er-Kabel (Daisy-Chain), eines mit umgekehrter Polarität und mehrere, mit anderen Steckern als die üblichen 2,1 Hohlstecker. Ich habe auch noch Kabel dazu gekauft, eines zum Verlängern, ein weiteres 3er-Kabel und eines, um zwei Ausgänge zu kombinieren und die Volt-Zahl zu verdoppeln - also, um 24V aus dem Netzteil zu bekommen (das wollte der MXR 10 Band EQ). Es gibt auch ein Verdopplungskabel, das die Voltzahl beibehält und nur die mA verdoppelt. Am DC 7 ist ausserdem noch ein USB Lade-Ausgang mit 5V/1A - das ist wirklich realitätsnah und praktisch. Bei mir versorgt er das iPad mit Strom. Für die 24V Ausgangsbuchse, die mit weiteren 2A belastet werden kann, gibt es zwei "Expander" von Cioks - den Cioks 4 und den Cioks 8.

Rechts ist der Zustand der aktuellen Umgestaltung zu sehen. Die Basis ist ein ausgedienter "Laptop-Halter" (36 x 24 cm) von einem Keyboard-Tisch. Ich habe ein paar Löcher hineingebohrt, um die Füsse, den Lehle D.Loop und das CIOKS DC7 zu verschrauben. Sollte etwas mal nicht funktionieren, wird der erste Griff sein, das Board an der rechten Seite anzuheben und zu schauen, ob alle Kontrollleuchten korrekt leuchten.

Wirklich ein eindrucksvolles Netzteil! Und sollten mir wider Erwarten doch die Ausgänge oder mA einmal ausgehen, brauche ich kein neues Netzteil, sondern nur einen oder beide Expander: Cioks4 und Cioks8 - zusammen also 12 weitere, gleich starke Ausgänge, wie am Cioks DC 7!


Mit Ausnahme des D.Loop, der mit 18V läuft, könnten alle Stompboxes auf dem Board an einem DC 7 Ausgang betrieben werden! Sie sind nur wegen der vorhandenen Kabel und dem begrenzeten Strombedarf so "grosszügig" angeschlossen - es lässt sich also wesentlich mehr anschliessen. Die 9V Geräte brauchen zusammen nur 538 mA (3x TC = 4 x 100 mA, 2x Zvex, 10 und 15 mA, Carbon Copy 26 mA, Wampler 22mA und der EQ2 165 mA) von den 660 mA am 9V Ausgang des CIOKS DC7. Das Volumen-Pedal braucht 12V - aber nur 5 von den 500 mA mit 12V. Der einzige Ausgang, der mit über 50% belastet ist, ist der 18V Ausgang - der D.Loop braucht 195 von den verfügbaren 330 mA.

Weil es mich interessierte, habe ich auch versuchsweise mein Eurorack-Rest-Case (mit TipTop Stromversorgung) angeschlossen. Alles hat funktioniert!


Expression Pedal (mit USB)

Lehle Dual Expression

Expression Pedale waren immer problematisch - nun hat Lehle (endlich!) eines herausgebracht - und es scheint die "eierlegende Wollmilchsau" unter den Expression-Pedalen sein. Beim Lesen des Manuals wird klar, warum die Ingenieurskunst des Burkhard Lehle hervorsticht und einen Unterschied macht:

sample-image"Die beiden Ausgänge können nahezu alle gängigen Geräte mit Eingängen von 5k bis 100k steuern, egal ob TS, TRS oder RTS - die Polung der Ausgänge lässt sich per Softtaster einstellen und abspeichern. Der 10k-Ausgang arbeitet auch wahlweise als Taster oder Schalter, um bei durchgedrücktem Pedal in Zehenposition bspw. den Kanal eines Verstärkers zu schalten oder, verbunden über den Schalteingang eines digitalen Multieffekts, eine beliebige Funktion zu steuern. Über die USB Buchse kannst du MIDI Daten an einen Computer senden, um damit Midi-kompatible Software zu steuern."

Ja, es hat einen USB-Output - leider (zunächst?) nur MIDI CC 11 (7bit/128steps). Mir wäre Pitchbend natürlich lieber gewesen, weil das auch in 14bit (16384 steps) Auflösung zur Verfügung steht. Es bleibt die Hoffnung auf ein Firmware Upgrade, das auch die Umstellung auf Pitchbend ermöglicht. Das "Kalibrieren" des Pedals ist auch phantastisch gelöst - es ist (mit den Mini-Drucktastern) nur ziemlich fummelig, da man die Taster mit der Hand drückt und dann innerhalb von 5 Sekunden die Minimal- und Maximal-Position des Pedals einstellen soll. Das wäre viel zielgerichteter über eine Software auszuführen, so dass das Pedal die ganze Zeit am Fuss bleiben kann. Ausserdem könnte man dann evtl. "ideale" Kalibrierungen speichern und für verschiedene Anwendungen, als SysEx Message, ans Pedal senden. Man müsste es nicht jedes mal wieder neu kalibrieren - und jedesmal eine andere Annäherung an das Optimum haben. Für "Volumen" will man z.B. einen maximalen Regelweg, für "Wah" einen möglichst kurzen. Auch wäre es schön, eine Kurve hinter den (linearen) Verlauf des Regelwegs legen zu können (in "Max" ist das natürlich schon möglich), um das Pedal an den zu regelnden Effekt anzupassen. Trotzdem: schon jetzt ist es das beste Expression-Pedal, das ich je benutzt habe!

sample-imageDie Bauweise ist sehr "modern". Für ein Schweller-Pedal ist es sehr klein (20x9x4,7 cm), leicht (766 g) - und es ist aus Metall - quasi verschleissfrei. Es kann Signale bis 10V verarbeiten - auch CV. Es produziert beim Regeln absolut NULL mechanische Nebengeräusche (!!!). Netzteile können zwischen 9V und 15V haben, Polung egal, weil sie vom Pedal erkannt wird. An die "Gross-Füsser": auch mit einer Schuhgrösse knapp unter 50 ist es phantastisch zu regeln!! Ich bin begeistert - und seit dem D.Loop ohnehin bekennender "Lehle-ianer". Das Foto zeigt den Grössenvergleich mit dem Yamaha FC-9.


Volumen Pedal

Yamaha FC9

Nach langer Pause habe ich eines meiner, fast 30 jährigen Yamaha FC-9 Pedale für diese Aufgabe reaktiviert - die letzten Jahre war es ausschliesslich (stromlos) als CV-Pedal im Einsatz - und es ist (klingt) viel besser, als ich befürchtete. Bevor das Audiosignal vom 2600 ins Pedalboard geht, muss es hier durch. Es wird auch vom Cioks DC 7 mit Strom versorgt (12V).

sample-imageNeben der CV-Fähigkeit hat es einen weiteren guten Parameter: über den Poti an der Seite lässt sich die Minimal-Lautstärke einstellen. Damit eignet es sich hervorragend für ein Pedalboard und kann auch als "Dynamik Pedal" eingesetzt werden, mit dem nur die Sättigungsgrade durchfahren werden. Sehr gut!

Leider wird das FC-9 nicht mehr gebaut. Behringer hat ein ähnlich aussehendes "FC100 MkII" für ein Drittel des Preises am Markt, welches das auch in der Polarität umgeschaltet werden kann. Der VCA des Vorgänger-Modells FC100 war allerdings grottenschlecht. Als CV-Pedal ist es (zu dem Preis) aber sicher willkommen - das ging auch beim Vorgänger schon gut.


MIDI Interface (USB)

Miditech MIDIface II Thru

sample-imageFür das Pedalboard hatte ich schon vor Jahren ein eigenes MIDI Interface (Mini) angeschafft: das MIDIFACE II THRU 1x1. Es hat MIDI In, Out und Thru und kann mit dem Lehle I/O (MIDI-Kurzschluss-Kabel) umgehen - das können nicht alle Billig-USB-MIDI-Interfaces. Durch die Bauweise / Gehäuseform ist es gut an einem Board zu befestigen und nur ein (USB-) Kabel muss am Board angeschlossen- bzw. für den Transport abgezogen werden. Eine sehr saubere Lösung.

Hier ist die Unterseite meines Pedalboards zu sehen - und das MIDI-Interface mit dem "Spezial-Kabel" (I/O) zum D.Loop. An den MIDI Thru Ausgang ist inzwischen der Source Audio EQ2 (mit einem anderen MIDI-Empfangskanal) angeschlossen und kann umfangreich gesteuert werden. Das heisst, 128 Programme, Parameter Echtzeit-Steuerung, Überblenden, Channel-Switch und vieles mehr. Die beiden MIDI-steuerbaren Geräte (D.Loop und EQ2) sind das Herz des Pedalboards. Das leichte Interface sitzt mit Velcro-Band (Klettband) bombenfest unter dem Board.

sample-imageÜber den USB-Port schliesse ich das iPad oder den Rechner an. Ich bin sehr zufrieden mit diesem MIDI-Interface - von 4 "kleinen" MIDI-Interfaces, die ich besitze, ist es das einzige, bei dem es in den ganzen Jahren nicht ein Problem gegeben hat. Diese kleinen Dinge sind es, die die Freude erhalten.

Ich habe allerdings noch keine Sysex Daten übertragen - das mögen viele "billige" Interfaces nicht, weil sie die Daten nicht buffern können. Ich werde es bei Gelegenheit ausprobieren, befürchte aber, dass es nicht gehen wird. Bei diesem Interface war für mich die Bauform des Gehäuses ausschlaggebend - und es war ursprünglich nur für MIDI Program Changes vorgesehen.


Klinken Patcher

Temple Audio Design 4-way Jack Patch Module

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sample-imageDas Temple Audio Design "4-way Jack Patch Module" macht nicht viel, aber es ist die kompakteste Lösung für eine saubere und extrem enge Verkabelung auf dem Board.

Hier ist zu erkennen, wie sich das Patch Modul in seiner ganzen Pracht entfaltet. Die Belegung A+B= Synth Main out (L/R), C=FX In, D= FX Out.

Ordnung ist das halbe Leben.




In der Wildbahn


Great Reset?
4. Industrielle Revolution?
Neue Welt Ordnung?

Der Untergang Babylons

Und ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel sagen:
Geht aus ihr hinaus, mein Volk, damit ihr nicht an ihren Sünden teilhabt
und damit ihr nicht von ihren Plagen empfangt!

"Eat ze Bugs!"


"Wir sind das CO2, das eingespart werden soll!"

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