Natürlich ist ein einzelner B-2600 absolut ausreichend, aber, nachdem ich mein Setup von 1984 (ARP 2600 & Stompboxes) mit dem Behringer Gray Meanie nachgebaut hatte und vom Ergebnis absolut begeistert war, habe ich auch meinen, damals unerfüllten Wunsch realisiert, einen zweiten 2600 einzusetzen. Aber ich kann nur davor warnen: Es besteht grösste Gefahr, dass man danach nicht mehr mit nur einem 2600 spielen will.

Der Gray Meanie wirkt klanglich etwas aufgeräumter, weniger überbordend als die ARP 2600 Originale, manchmal sogar nuancierter, insgesamt etwas filigraner. Die "aufgeräumtere" Übertragung gilt auch für die Signale, die über den Preamp direkt in den VCA gehen. Sehr überrascht hatte mich, wie ähnlich der ARP Little Brother klingt, wenn ich ihn einschleife und mit den Behringer VCOs (über den Behringer VCA) vergleiche. Der Little Brother hat den VCO des ARP 2600, bringt mehr "Vintage 2600 Verwaschenheit" und ist im Bass-Register etwas kräftiger. Die klanglichen Unterschiede zum Einschleifen in den ARP haben also maßgeblich mit dem VCA zu tun - und, insbesondere der VCA gehörte nicht eben zu den Stärken des ARP 2600! Die grosse klangliche Ähnlichkeit der Oszillatoren des Behringer 2600 hatte ich, ehrlich gesagt, nicht erwartet. Wirklich beeindruckend!

Und: zum Glück ist er anders, als ein 50 Jahre alter ARP - es ist ja nicht so, dass der ARP 2600 perfekt war. Das "Behringer Team" hat praktisch alle typischen Modifikationen (z.B. Time-Range für Hüllkurven und LFO), die nachträglich an sehr vielen ARP 2600 vorgenommen wurden, direkt ins Instrument übernommen! Endlich das Upgrade!

Der Behringer 2600 - insbesondere Blue Marvin und Gray Meanie - ist DER Synthesizer, den ich jedem ans Herz lege, der sich (noch) einen Synthesizer anschaffen will, und insbesondere, wenn es der erste Synth werden soll. Gray Meanie, Blue Marvin oder einfach der Behringer 2600 haben das Zeug zum Volks-Synthesizer.

Im zweiten Anlauf hat Behringer, meiner Meinung nach, die richtigen Veränderungen vorgenommen, denn beim black/orange "Behringer 2600" (Ende 2020) erschienen mir ein paar Dinge "etwas unglücklich". Technisch zeigt sich das durch ein "problematisches" Digital-Reverb (mit Phasenauslöschung) anstelle des Spring-Reverbs (wie im ARP), und ästhetisch problematisch war für mich das black/orange Design mit farbcodierierten LED-Sliders im "Weihnachtsbaum-Look". Schon bei ARP fühlte ich mich vom black/orange Design permanent angebrüllt - zusammen mit den bunten Sliders ist es definitiv eine Überdosis für mich. Beides ist bei den, seit 2021 verfügbaren Modellen "Blue Marvin" und "Gray Meanie" geändert worden.

Das ARP Original

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Die Namen "Blue Marvin" und "Gray Meanie" waren die Kosenamen der ersten beiden Vor-Serien des ARP 2600 von 1971 (Foto: ARP Gray Meanie). Diese Originale unterschieden sich untereinander nur durch die Farbe und die besser organisierte Produktion des Gray Meanie - vom Blue Marvin gab es nur ca. 25, vom Gray Meanie 35 Stück. Beide Modelle hatten jedoch bessere Bauteile (z.B. Teledyne VCOs), die aus Kostengründen nicht in den späteren ARP 2600 Baureihen verwendet wurden.

Details

Auch die beiden neuen Behringer Modelle unterscheiden sich nur farblich voneinander und sind, im Unterschied zum "black/orange" Behringer 2600, mit "sorgfältig ausgewählten, hochwertigen Komponenten für verbesserte Leistung, einem mechanischen Federhall und einfarbigen Fader-LEDs ausgestattet". Diese "hochwertigen Komponenten" werden hoffentlich ihre Wirkung zeigen - es ist ja eine generell willkommene Aussage - und hoffentlich fanden auch die Teledyne VCOs des "ARP Gray Meanie" die verdiente Aufmerksamkeit. Alles das kann ich natürlich nicht vergleichen. Die einfarbige Gestaltung und einfarbigen LED-Sliders beruhigen die Optik jedoch ungemein - und wenn schon schlechter Hall, dann lieber Spring Reverb.

Sofort - bereits beim ersten B-2600 Modell - hatte mich das Re-Design des Panels der Behringer 2600 beeindruckt. Obwohl es zum Original ARP 2600 einige Veränderungen gibt, ist der Charakter völlig erhalten geblieben und das ist, besonders für ehemalige ARP-isten, sofort erkennbar. Das Layout zeigt deutlich, wie sorgsam "der Spirit" des A.R. Pearlman hier weitertransportiert wurde, denn die "grossen" ARP Synths klangen nicht nur gut - sie bestachen auch durch ihre einmaligen Panel Layouts - schon vor dem ersten Anschalten! Und, gottlob, wurden von Behringer beim 2600 keine unnnützen Sequencer oder andere Gimmicks hinzugefügt. Der 2600 wurde auf 19 Zoll, 8HE verkleinert, auf 5,1 kg erleichtert, Tastatur, Lautsprecher und Case weggelassen, und stattdessen der LFO und die Controller des ARP 3620 Keyboards auf dem 2600-Panel untergebracht - eine wirklich gute Entscheidung, weil sonst einer der drei VCO die Aufgabe des LFO hätte erledigen müssen. Diese Baugruppe aus dem 3620 Keyboard ist es auch, die eine duophone Spielweise ermöglicht.

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Die Veränderungen / Additionen am Behringer 2600 verweisen, wie schon das Re-Design des Panels, auf grosses Feingefühl und viele ARP 2600 Erfahrungen, denn es sind genau die Punkte verbessert worden, die (damals) von vielen ARP 2600 Besitzern modifiziert oder wenigstens gewünscht wurden. Insbesondere die "Time Factor" Switches waren wohl die häufigste Modifikation der original ARPs - weil die Hüllkurven weder kurz- noch lang genug waren. Manche Dinge waren aber (für die meisten Leute) unveränderbar - und auch hier hat Behringer eingegriffen. Doch zuerst zum Anfang: im folgenden Bild habe ich versucht, die Unterschiede zum historischen Original herauszustellen und (vor allem) für Nicht-Kenner des ARP 2600 sichtbar zu machen. Das Grössenverhältnis der beiden abgebildeten Modelle habe ich, zur besseren Erkennbarkeit, aneinander angepasst. Die rot umrandeten Elemente beim Behringer sind Erweiterungen von Behringer. (Achtung: der erste [grüne] Block des ARP 2600 ist beim Behringer in die untere Reihe gerutscht!)

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Die (mir) willkommenen Unterschiede zum historischen ARP 2600 beginnen mit der Gewichts- und Grössen-Reduktion - und das, trotz Grössen-Erhaltung der Slider!!! 5,1 kg sind auch auch in höherem Alter vorraussichtlich noch zu bewegen - und das Weglassen der Lautsprecher verdient einen eigenen Feiertag! Die Lautsprecher waren an Bord, weil es das Instrument für Schulen und Universitäten prädestinierte. Vor 50 Jahren war es mitunter recht kompliziert, ein geeignetes Verstärker-/Lautsprecher System für einen Synthesizer in Schulungs-Umfeldern aufzutreiben. Heute ist die Situation umgekehrt: bessere Lautsprecher dürften sich in wenigen Minuten auftreiben lassen. Ganz besonders gut und ganz wichtig ist die (beim Original häufig nachträglich vorgenommene) "Timefactor-Modifikation", die es erlaubt, die Hüllkurven halb- oder doppelt so lang zu machen (3-Positionen Switches mit *0.5,*1.,*2.). Behringer hat sie! Sehr, sehr, sehr gut!

sample-imageDie, beim Original "abgespeckten" VCO1 und VCO3 sind am Behringer erweitert worden: VCO1 hat einen "Pulsewidth" Slider erhalten, wodurch die Beschränkung auf Saw und "Square" aufgehoben- und zu Saw und "Pulse" verändert wird (eine Pulsewidth von 50% erzeugt "Square"). Der VCO3 hat die zusätzlichen Wellenformen Tri und Sine bekommen und auch eine Pulsewidth Modulation - dadurch gibt es auch einen Slider mehr. Nun ist VCO3 identisch zum VCO2 - und beide (VCO2 und VCO3) haben auch einen Sync-Switch bekommen. Cool.

Die Modulatoren des 3620 Keyboards am 2600 sind ein echter Segen! Durch den LFO machen sie modulierte dreistimmige Klänge möglich (oder zweistimmige klänge, je mit eigenem LFO) - normalerweise müsste ja sonst ein VCO als LFO dienen. Wichtig ist hier auch der Switch "Voice Mode", durch den die Mono- und Duophonie am 2600 selbst umgestellt werden kann (und nicht mehr nur an der Tastatur). Diese Möglichkeit kam bei ARP erst mit der "späten" Tastatur 3620. Ich z.B. hatte einen frühen ARP 2600 mit der 3604 Tastatur - und die 3620, die den 2600 duophon machte, blieb für mich ein unerfüllter Wunsch, da sie nach dem Ende der Firma ARP Instruments 1981 praktisch nicht mehr einzeln zu bekommen war.

. Diese, vom Keyboard 3620 "portierten" Modulatoren erzeugen einen enormen Unterschied zum ARP 2600 und erlauben gleichzeitig ein weniger spezielles Keyboard (z.B. ein normales MIDI Keyboard), ganz ohne Funktionsverluste zur letzten ARP 2600 Version.

MIDI, CV und Anschlüsse

sample-imageDie MIDI Implementierung ist so simpel, wie eben möglich. Der Behringer 2600 versteht NoteOn / -Off und Pitchbend. Das wars. Glücklicherweise gibt es eine Software (App), mit der die beiden überaus wichtigen Parameter "PitchBend Range" (max. 12 Halbtöne) und "Key Priotity" (Low/High/Last) verstellt werden können. Damit lässt sich gut leben. Die App wäre natürlich wünschenswert als App für mobile Devices - also auf iOS und Android.

Interessant ist auch das zweite Tab der Software: hier scheint die Kalibrierung für die zweite Stimme (upper voice) gemacht zu werden. Ich werde es mir bei Gelegenheit näher ansehen. Zuerst habe ich ein paar MIDI-Belastungstests gemacht: es gab keine Note-Hänger und auch sonst kein Problem, alles wunderbar. Der Pitchbend funktioniert sauber - und durch die 14 bit Auflösung ist es hervorragend für Microtunings geeignet! Auch der, ans "KYBD CV" angeschlossene ARP Little Brother, wurde identisch getrackt - auch bei invertierter CV.

Beeindruckt hat mich, dass der Gray Meanie 14V Trigger und 10V Gate ausgibt. ARP Trigger sind 15V und werden ab ca. 13,6V als "voll" vom Instrument angenommen. Trotzdem kann der 2600 vom Eurorack angesprochen werden: die Clock muss >6V, das Gate 4V und der Trigger 5V sein.

sample-imageAuf der Rückseite sind, neben USB und MIDI In und -Thru noch zwei Pedal-Eingänge vorhanden, einer für die Aktivierung des Portamento: ich nehme an, das ein Toggle-Switch an/aus schaltet und ein Sustain Pedal (alternativ) wie der rote Momentary Switch arbeitet. Der andere Pedalanschluss ist der "Interval Latch" (Intervall Verriegelung) Input: hier kann die Duophonie bei aktiviertem Pedal (Toggle oder Sustain) zum fixieren eines Intervall Abstands genutzt werden. Mit den Dip-Schaltern lässt sich der MIDI Kanal einstellen, auf dem der 2600 empfangen soll. Mit dem verbliebenen Rädchen kann das Licht der LED Slider gedimmt werden. Die optische Anzeige der S&H Position und der LFO Speed bleibt davon ausgenommen. Diese optischen Kontrollen sind auch eine willkommene Neuerung.

Clone?

Der Behringer 2600 ist kein Clone. Er ist ein neu interpretierter ARP 2600. Diese "Umsetzung" des ARP 2600 halte ich seit dem ersten Moment für die gelungenste. Sie hat etwas Frisches und viele, wirklich sinnvolle Verbesserungen. Dazu ist sie kompakt und hat nix 70er Jahre-mässiges mehr - auch nicht "das Verhalten".

Klang

Klanglich - und ich rede von "bewegten", nicht von stehenden Klängen - würde ich den (modernen) Behringer 2600 eigentlich nicht zu nah am historischen ARP 2600 assoziieren, denn ein, vor 50 Jahren diskret gebauter 15V Synth verhält sich wegen deutlich höherer Bauteil-Toleranzen (elektr.) einfach ganz anders, als ein moderner Synth in SMD Bauweise. Die moderne SMD-Bauweise führt aber dazu, dass die einzelnen Instrumente untereinander kaum zu unterscheiden sind - was ja grundsätzlich gut ist, weil es einen "Lotterie-Faktor" beseitigt, was die Qualität des individuellen Instrumentes betrifft. Der Klang des Behringer 2600 Gray Meanie hat mich aber durchweg positiv überrascht und meine Erwartungen weit übertroffen. Nur über den Kopfhörer-Ausgang klingt er deutlich weniger attraktiv, was aber am Kopfhörer-Verstärker liegt - ist mir egal.

Insgesamt wirkt er beim Spielen (durch die feinen Slider) etwas präziser und feiner - vielleicht zeitgemässer? Sehr überrascht hat mich, dass auch der ARP Little Brother "gesitteter" klingt, wenn ich ihn einschleife - besonders im ARP Odyssey, wo ich ihn zuletzt hatte, klang er deutlich rabiater - was wohl auch mit dem schwachen VCA des Odyssey zu tun hat. Mir kommt diese Veränderung entgegen. Im direkten Vergleich sind sich die Klänge der Oszillatoren erstaunlich ähnlich, fast identisch - und im Kontext ist es kaum möglich, zu bestimmen, ob jetzt Behringer oder ARP zu hören ist (also, ARP VCO durch den Behringer VCA gespielt). Der Behringer hat manchmal etwas mehr "Spitze", der ARP wirkt etwas "runder", aber auch verwaschener und hat etwas kräftigere Bässe. Tatsächlich zeigt der Behringer VCO einige schöne Details im Klang, die der ARP VCO nicht zeigt. Ich habe jetzt schon mehrfach gedacht, dass dieses oder jenes bestimmt Alan R. Pearlman gut gefallen hätte. Zur Erinnerung: der ursprüngliche ARP 2600 Gray Meanie hatte "feinere" Teile verbaut, die aus Kostengründen in den späteren Serien durch minderwertige (günstigere) Teile ersetzt wurden. Diese Teile machten den 2600 aber auch verschwommener, rauher - und Pearlman hatte nix mit RocknRoll am Hut, eher mit klassischer Musik.

Für die Klang-Charakteristik ist beim 2600 die Zusammenstellung der Module und die Art der Bedienbarkeit durch das (Panel-) Layout entscheidender, als der Grundklang, der deswegen natürlich nicht unerheblich ist. "Das Paket" stimmt beim Behringer 2600 und ist zweifelsfrei 100% ARP 2600. Die Baugruppen sind (jetzt auf einer Platine) aufeinander abgestimmt und klanglich nach dem ARP 2600 ausgerichtet. Die Neu-Interpretation ist gelungen - und die Behringer Erweiterungen sind eine perfekte Reaktion auf die Wünsche der Musiker.

Sicherlich lässt sich von versierten Technikern immer etwas finden, das verbessert werden könnte - und, je komplexer die Modulationen, desto stärker werden die Unterschiede zum ARP 2600. Ich glaube aber, dass es die stärkere "Charakteristik" der alten Instrumente ist, die alles spezieller wirken lässt. Es ist erstaunlich: im Gegensatz zu Moog (mit seinen, durch Übersteuerung erzeugten, geraden Harmonischen) galt ARP früher als "HiFi" (= saubere Signale) - und die Moog Anhänger fanden den ARP deshalb "kalt" oder "steril". Ich glaube, nach diesen Kriterien nehmen die alten ARP, beim Vergleich mit dem B-2600, heute die Moog Position ein.

Manchmal stimmt es mich traurig, dass Instrumente nicht in "maximierter Qualität" gebaut werden, sondern im besten ökonomischen Verhältnis - aber das ist ein anderes, politisches Thema. [Sozial-] Politisch ist aber auch, dass dieser Gray Meanie für knapp € 600.- neben mehr als 20x teureren Synths steht, ohne negativ aufzufallen - ganz im Gegenteil: er zelebriert souverän seine Stärken. Ich glaube, so etwas gab es bisher noch nicht. Es ist wohl das beste existierende Schul-Instrument für elektronische Musik - und es lässt sich trefflich damit musizieren. Dieses Instrument hat eine Zukunft verdient - und mindestens ein B-2600 sollte in jeder Schule stehen!!

Uneingetroffene Befürchtungen und kleine Änderungen

Im Vorfeld hatte ich einige Bedenken, was die Spielbarkeit und die engeren Abstände zwischen den Sliders betrifft. Tatsächlich erscheint es mir, im Gegenteil, eher besser spielbar! Kein Gefühl von Enge. Die Slider sind sehr angenehm und präzise zu regeln. Ich habe nicht mit dieser Qualität gerechnet. Ich meine damit nicht nur die Güte, sondern insgesamt das "Standing" des Gray Meanie. Dieses Instrument kann sich locker behaupten!

sample-imageWirklich unangenehm sind die scharfkantigen Sliderköpfe. Ich hatte bereits nach drei Tagen Hornhaut an Zeigefinger und Daumen entwickelt. Das ist etwas, was Pianisten gar nicht lieben. Deshalb habe ich die "WMD Clear Caps" aufgezogen. 63 Slider bedeutet sieben Tüten á 10 Stück für 8 Euro (€ 56.-) - auch schmerzhaft - für ein paar Plastikkappen - aber nur einmal.

Vor dem Aufsetzen muss ca. 1/3 abgeschnitten werden. Ich bin kein Fan von Weichplastik und es fühlt sich anfangs etwas "klebrig" an, wird aber schnell besser - aber das unangenehme Stechen der Kanten ist sofort Vergangenheit.

sample-imageWas mir auch nicht gefiel - und was ich bereits geändert habe - war der popelige Regler für die Kopfhörer-Lautstärke. Er ist sehr klein und glatt, und - wegen der Grösse - gefühlt, "schwer" und unangenehm fummelig zu regeln. Ausserdem ist der Positions-Strich fast nicht zu sehen. Hier hat Sifam eine deutliche Verbesserung gebracht, denn ich habe die Potikappe gegen eine grössere "Sifam/Selco Large Skirt" (mit D-Shaft) ausgetauscht. So lässt sich nicht nur mit mehr "Grip" und (wegen der Grösse) leichter regeln - auch die Position ist sofort zu erkennen. Ich habe bewusst einen "etwas zu grossen" Regler gewählt. Das ist viel besser! Wie ich finde, auch optisch.

Wie auf den Fotos auch zu sehen ist, ist das Grau des Meanie deutlich heller, als auf den "offiziellen" Werbe-Fotos. Auch besser, als erwartet. Ich glaube aber, dass der Lack sehr empfindlich ist. Das ausgerechnet ein Riesen-("Billig")-Konzern mit einem so guten Produkt (zu einem solchen Preis!) aufwartet und auch sehr offen kommuniziert, kann einen nachdenklich machen.

Das "Paket ARP 2600"

Mir gefällt das "halbmodulare" Konzept des 2600. Dabei sollte "halbmodular" allerdings gerechterweise "eineinhalbmodular" heissen: es macht den 2600 deutlich schneller beim Patchen, weil nach Abziehen eines Kabels die Standard-Verbindung wieder hergestellt ist - und das ist besonders wertvoll auf der Bühne. Wie umfangreich die Grundverkabelung bei solch einem Biest ist, zeigt das Patch-Sheet "Normals". Wäre der ARP 2600 ein "vollmodularer Synthesizer", wären 33 Patch-Kabel nötig (s. Bild), um den Zustand zu erzeugen, den der "halbmodulare" ARP 2600 hat, wenn alle Kabel abgezogen sind.

sample-imageEin weiterer "Vorteil des Pakets ARP 2600", besonders für die Lernenden, ist, dass es eines der schönsten Manuals der Geschichte dazu gibt, das gleichzeitig eine profunde Einführung in Elektronische Musik ist und auf dieses Instrument ausgerichtet ist: das "Arp 2600 Owners Manual"! Das Manual ist frei zugänglich - Behringer gibt uns jetzt das Labor dazu. Absolut empfehlenswert. Die Kombination (ARP Manual/Behringer 2600) hätte das Zeug, elektronische Musik schon in der Schule zu lernen. Schliesslich ändert sich nichts an der Verhaltensweise von Pulse- oder Sägezahnwellen und deren Steuerung durch Control Voltage. Es ist die Basis. Ich hoffe auf die Verbreitung dieser Einschätzung und wünsche eine grosse Zukunft.

Für Schulen und Universitäten, für Zuhause und die Bühne, für Jung und Alt. Ein Lehr-, Lern- und Performance Instrument, ganz wie A.R. Pearlman es einmal geplant hatte. Behringer hat dieses schöne Instrument erweitert, ins 21. Jahrhundert gebracht und erschwinglich gemacht!

Mit dem 2600 Blue Marvin und Gray Meanie hat Uli Behringer ein ganz grosses Ding gelandet! Ich hoffe, dass genug Resonanz entsteht, damit diese Modelle in der Produktion bleiben. Ich finde es auch gut, dass Behringer den Namen "ARP" nicht gebraucht - oder evtl. nicht erwerben konnte (?). "2600", "Blue Marvin", "Gray Meanie" und das eindeutige Layout sagen genug. Sagen wir ruhig "Behringer 2600". Ehre, wem Ehre gebührt.

Chapeau, Behringer!

Behringer Links


Mein(e) Gray Meanie(s)

FX im 2600

Der 2600 ist ein komplettes Instrument. Ein paar Erweiterungen in Form von Stompboxes sind jedoch ideal, um es klanglich etwas zu individualisieren. Das wichtigste Teil zuerst: ein Mono-Volumen Pedal. Es verändert zwar den Klang nicht, erlaubt aber eine viel komplexere Spielweise. Bei mir hängt das Volumenpedal nicht hinter dem Stereo-Main Out, sondern zwischen VCF und VCA. Hier ist der 2600 noch Mono und es hat den Vorteil, das der Klang noch vor dem Reverb (wo der 2600 "Stereo" wird) zurückkommt. D.h., wird das Pedal geschlossen, reisst der Nachhall nicht mit ab, sondern klingt natürlich aus.

sample-imageAuf dem Bild sind Ein- und Ausgang markiert. Die Beschriftung "FX" (Effects) zeigt auch schon die Richtung an, in der es weitergeht: Hier habe ich nicht nur das Volumenpedal, sondern das Pedal durchläuft vor dem Zurückführen zuerst noch mein Pedalboard. Auf dem Bild sind bei "from FX" beide Kanäle markiert, aber es kommt ja nur ein Kanal zurück. Ich benutze eigentlich immer den linken Eingang (VCF), weil ich so 1. dem VCF mit dem Pedal einen weiteren VCA spendiere und weil 2. der rechte (VCA) Kanal so zum "trockenen" Kanal wird. Wird das Pedal geöffnet und die FX-Stompboxes in den Bypass versetzt, ist die normale Schaltung des 2600 wieder hergestellt.

Ein Pedal, das mir wichtig ist, und das war auch schon an meinem ARP 2600 vor 40 Jahren so, ist ein analoges Delay, denn ich bin kein Freund der kleinen Spring Reverbs. Sie klingen nicht gut und hinterlassen "gepitchte" Fahnen. Ein Reverb kann bei Produktionen wichtig sein, doch, sobald ein natürliches Raumecho besteht, zerstört oder verschluckt der Hall wertvolle Bestandteile des Klanges. Ein kurzes (und leises) Delay hilft meiner Meinung nach besser, elektronischen Klangerzeugern die "unnatürliche Trockenheit" zu nehmen, die nur ihnen zueigen ist.


sample-imageDamit ist der FX-Insert eigentlich schon erklärt. Welche Stompboxes sich auf meinem Pedalboard befinden und welche Pedale ich zum Steuern verwende, ist im Detail auf meiner Pedalboard/FX-Seite zu erfahren.

  • Mehr über ARP Instruments und ARP 2600 auf meiner Website: ARP



Seitenteile

sample-imageWir sind bei der Individualisierung angekommen: der Gray Meanie ist zum Einschrauben und er verlangt, wenn er nicht eingeschraubt ist nach Seitenteilen (damit er besser aussieht). Ich habe gleich zwei Paare angefertigt - eines zum Liegen und eines zum Stehen - da der Gray Meanie so leicht und klein ist, kann er einfach die Plätze wechseln - im Gegensatz zu seinem Nachbarn auf dem Bild, der etwa das 10-fache wiegt.

Seitenteile sind einfach und schnell gemacht. Diese sind aus 1,5cm dickem Multiplex, geschliffen, gebeizt und geölt - und, damit es keine wackelige Angelegenheit wird, habe ich Gewindeschrauben eingesetzt. So lassen sich die Seitenteile einfach anbringen und auch wieder lösen. Inzwischen sind die Flügelschrauben schwarzen Linsenkopf-Schrauben gewichen. Etwas DIY-Einsatz für's Instrument verbindet. Mit den schönen Seitenteilen klingt der Synth natürlich auch gleich deutlich besser.

Vertikal oder Horizontal?

sample-imageBei der vertikalen Positionierung braucht man zu viele Muskeln und für vertikal zu bewegende Slider müssen Oberarm und Schulter zu viel ausgleichen, was zu Verkrampfungen führt. Deshalb sehe ich die vertikale Aufstellung in erster Linie als gut für den Lehrbetrieb, da den Anwesenden so ein besserer Blick auf das Panel ermöglicht wird. Bei einer mehr horizontalen Positionierung der Slider, ich bevorzuge eine 45º bzw. 135° Neigung, so kann mehr aus dem Handgelenk gearbeitet werden. Das ist viel entspannter. Ich halte es bei diesem Instrument (wie auch schon beim ARP 2600) für besser, es zu einem "kompletten" bzw. zentralen Instrument zu machen, dem die ganze Konzentration gilt (wie bei Instrumenten üblich).

Cabinet

Mit dem zweiten Gray Meanie wurde ein Cabinet fällig. Dieses Instrument hat (auch einzeln) ein eigenes Gehäuse verdient! Meine Wahl fiel auf leichtes Pappelholz, das früher sehr beliebt für Instrumentenkoffer war (wg. Gewicht und Stoßfestigkeit).

sample-imageWährend der Anfertigung des Cabinets bemerkte ich, wie gut die neue Form des 2600 gewählt wurde - und auch hier überzeugt mich Behringer auf ganzer Linie! Folgt man bei der Gestaltung des Cases einfach den Formen des B 2600, wird ein richtig schönes Instrument daraus - ist natürlich reine Geschmackssache.

Der 2600 hat zwar zwei Audio-Ausgänge, ist aber eigentlich Mono. Erst ab dem Reverb wird er zweikanalig (nicht stereo), Also Synth (Mono) geht in Reverb (2x Mono) geht in Output (L/R). Es ist aber eine wirklich gute Option den Klang von links nach rechts (oder umgekehrt) wandern zu lassen oder positionieren zu können. In dieser Konfiguration müssen auch nicht beide 2600 in Stereo (also 4 Kanäle) abgenommen werden. Der zweite 2600 kann z.B. hinter dem VCA über ein Patchkabel in den VCF Mixer des ersten 2600 geleitet und durch die beiden Kanäle des ersten mit ausgegeben werden.

sample-imageIn der Rückansicht ist ein wichtiges Detail des Cases zu sehen, nämlich die offene Rückwand. Alle Anschlüsse sind so sehr gut zugänglich. Um es zu komplettieren, habe ich gleich einen ganzen Spieltisch dazu gebaut, um alles möglichst einfach und identisch aufbaubar zu machen (das ist mir wichtig). Die Netzteile, Multi-Steckdosen, das Pedalboard, etc. erzeugen ein schönes Kabel- und Geräte-Chaos, wenn man es vorher nicht gut organisiert. Ich habe eine LaunchKey61 Mk3 Tastatur gewählt, die fast die gleiche Breite hat, wie das Case. Das (für mich unverzichtbare) Pedalboard habe ich unter der Tastatur positioniert, für mich der ideale Platz. Die Stompboxes, die ich "steuere", werden über Pedale variiert, die "Loop-Box" (Audio send/return) und der Equalizer werden über MIDI gesteuert (Presets über die Mini-Drumpads des Keyboards und variable Parameter über ein Lehle Expression Pedal mit USB/MIDI).

Als Ständer benutze ich ein 20 Jahre altes Ultimate Säulenstativ, das ich um ca. 30 cm gekürzt und etwas umgebaut habe.

Der Bau des Cabinets war denkbar einfach.

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Für das (dünne) Pappelholz (Seiten und Boden) habe ich im Baumarkt 10 Euro bezahlt. Die dickeren Auflagehölzer im Inneren waren Reste, die ich noch im Keller hatte… Der Messingwinkel, der hinten zu sehen ist, war nur während des Verleimens (als Hilfe) eingeschraubt. Nach dem Trocknen des Leims habe ich ihn wieder herausgenommen.

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Great Reset?
4. Industrielle Revolution?
Neue Welt Ordnung?

Der Untergang Babylons

Und ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel sagen:
Geht aus ihr hinaus, mein Volk, damit ihr nicht an ihren Sünden teilhabt
und damit ihr nicht von ihren Plagen empfangt!

"Eat ze Bugs!"


"Wir sind das CO2, das eingespart werden soll!"

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