Eurorack
3HE Modular Synthesizer Format
Mein letztes Eurorack Instrument, das nur ein halbes Jahr existierte. Ein 600TE Reise-Instrument, das einfach (in gepatchtem Zustand) zusammengeklappt werden kann und dann etwa so gross ist, wie ein Tenor-Saxophon Koffer. Es war vom Transport-Handling perfekt für mich, jedoch war ich mit dem kleinen Eurorack-Format (12V) an sich nicht glücklich. Als ich 2015 die Gelegenheit bekam, einige Buchla Clone Module von Roman F. zu übernehmen (der Mann, der viele dieser Buchla Clones entwickelt hatte), trennte ich mich kurzerhand und ohne Reue und bin ich zur Buchla 200 Series gewechselt, die das hatte, was ich im Eurorack gesucht hatte. Trotzdem habe ich auch heute noch einige Eurorack Module.

Eastcoast - Westcoast
Wegen des leichteren Transports hatte ich mich 2012 entschlossen, ein reisefreundliches EURORACK Instrument zu realisieren. Erst zwei Jahre vorher war ich nach 30 Jahren mit ARP Instrumenten auf das MOTM Modular Format (5U 15V) gewechselt und war vom Klang sehr angetan. Jedoch war MOTM zum Reisen nicht gerade ideal. Es war sehr gross und auch schwer. Wie ich später feststellte, waren allein die Patchkabel meines MOTM schwerer, als mein ganzes, erstes Eurorack-Instrument, gepatched und im Holzkoffer!
Während mein MOTM Synthesizer "eastcoastig" (Filterschwerpunkt und ADSR mit VCAs) aufgebaut war, hatte ich den Eurorack-Synth "westcoastig" gestaltet, d.h. etwas FM-lastig, mit Waveshaping und LoPass Gates. Das gefiel mir. Ich litt allerdings unter der Optik, des "Frankensynth" und die Mini-Potis empfand ich als unangenehm zu regeln. Der Umstieg von Slider (ARP) auf Knobs (MOTM) war viel positiver verlaufen, als ich befürchtet hatte, aber das Eurorack Format war mir insgesamt zu "fummelig" un zu eng - und dann eben noch diese kreischende Optik…
Zusätzlich war ich auch eher auf der "15V Schiene" unterwegs - das hatte schon mit ARP angefangen: Während der ARP 2600 15V Betriebsspannung hatte, hatte der Odyssey (den ersten bekam ich 2006) nur 12V - und er klang irgendwie kleiner, weniger mächtig. Ich hatte das mit dem ARP Little Brother (Expander mit 2600 Oszillator) kompensiert. Einige Dinge fehlten mir aber auch am Odyssey, die ich früher an meinem ARP 2600 sehr schätzte. So landete ich schliesslich in den Modular Formaten - und die "Probleme" waren offenbar mitgekommen. Ich versuche nur meinen Weg zu beschreiben, und dass es konsequent zum Buchla führte. Ich höre immer häufiger sehr gut klingende Musik - von Eurorack Instrumenten!
Neuanfang
Ganz habe ich das Eurorack nie verlassen - allein die 80 Audio zu CV Ausgänge der Expert-Sleepers Module benötigen ca. 100 TE und sie sind substantiell für meine Arbeit am Hybrid-Modular. Auch bin ich begeistert von den Intellijel Planar als Vektormixer.
Diese 86TE mit 32x CV und 8x Gate leben in und an meinem Buchla:
Die beiden Outputs der Intellijel Planar Module laufen in den Dual VCA und mit dem ADDAC FootControl kann ich einen VCA des Dual VCA Moduls als Volumenpedal benutzen.

Das Eurorack hat so wichtige und gute Module - eigentlich immer, egal in welchem Format man zuhause ist, ist die einfachste Lösung eines Problems mit Eurorack Modulen zu erlangen. Das "Trigger/Gate to Buchla Pulse" Modul (oben) von Synovatron ist das perfekte Beispiel dafür - und ich habe auch lieber ein kleines Case mit Eurorack (und einer Stromversorgung), als lauter kleine einzelne Geräte mit eigener Stromversorgung.
Noch ein Beispiel: der ARP Little Brother will 15V Trigger - und das Kenton MIDI zu CV Interface kann sie liefern. Klar, dass auch noch ein Amplifier dazukommt, um die ganzen Lautstärke Unterschiede zwischen den Formaten auszugleichen…

Sequencer
Sogar einen Sequencer habe ich mir kürzlich angeschafft (mein erster!). Ich fand immer das Konzept des Sequenzers im ARP 2500 interessant und nachdem Behringer diese Module angeboten hatte, entschloss ich mich, einen neuen Versuch zu unternehmen, Freundschaft mit einem Sequencer aufzubauen. Sehr schade allerdings, dass das "Sequential Control 1027" Modul nur 8 Steps pro Reihe (Farbe) hat - der ARP 1027 hatte 10 Steps (musikalisch ist das ein grosser Unterschied, weil man leichter aus der 4/4 Pop Welt herauskommt). Wahrscheinlich werde ich das Module 1027 (falls eine Freundschaft entsteht) irgendwann durch ein Max-Patch ersetzen und gleich einen Quantizer und Microtuning dahinter setzen - so (ohne Quantizer) sind die Einstellungen eher mühsam, weil man zu lange regeln muss, bis das Tuning stimmt. Der Mix Sequencer ist im Synth natürlich ohne Hardware nicht zu realisieren.

Audio to CV / CV to Audio
Für mich sind die Expert-Sleepers Module DER Missing Link schlechthin! Ein Modularsystem bekommt plötzlich eine ganz andere Bedeutung! Das Kalibrieren und Stimmen kann automatisiert werden! Klänge, wenn identisch gepatcht, sind auch mit kompliziertesten Werteveränderungen genau reproduzierbar - also genau das, was eigentlich mit so einem System gar nicht geht...
Es ist die zeitgemässe Verbindung von Computer und Synthesizer. Für "Nicht-Programmierer" gibt es von Expert-Sleepers eine phantastische Sammlung extrem brauchbarer CV Plugins mit dem Namen "Silent Way PlugIn Suite". DC, LFO, Step LFO, Quantizer, Trigger, CV Input, CV To OSC, CV To MIDI, AC Encoder und Voice Controller. Es lassen sich also auch eingehende CV Werte in Midi- oder OSC-Daten wandeln. Durch die OSC-Kompatibilität lassen sich, recht einfach, korrespondierende Controller, z.B. auf iPhone oder iPad, realisieren. Alle Parameter haben zudem eine MIDI-Adresse. Das ist SEHR umfangreich - allein der Voice-Controller hat 122 Parameter! Insbesondere den reisenden Modulisten wird gefallen, das durch die enthaltenen Funktionen in Zukunft einige Module gern zuhause gelassen werden können.
CV lässt sich auch direkt von Audiointerfaces (mit "coupled DC" Audio-Ausgängen) erzeugen, hat aber zu viele "Schwächen" (z.B. zu wenig Volt). Ich habe, schon weil ich die analogen Audioausgänge meines Audio-Interfaces für Audio brauchte, gar nicht erst damit angefangen. Die digitale Übertragung über SPDIF, AES oder ADAT (Expert-Sleepers) erspart auch eine doppelte DAAD-Wandlung und die Signalstärken müssen, wenn digital übertragen, nicht regelmässig kalibriert werden, wie es bei CV aus analogen Audioausgängen der Fall ist. Das schlagende Argument ist schliesslich, dass ich mit zwei digitalen Audiokanälen gleich 40x CV bekomme, während auf analogem Wege nur 1x CV pro Audio-Kanal möglich ist!
Im Video ist gut zu sehen, wie einfach es - besonders mit den Silent Way PlugIns - ist, CV zu senden, zu bearbeiten und zu empfangen:
Strom
Strom ist ja inzwischen kein Thema mehr, aber vor 10 Jahren gab es nur wenig gute Netzteile. Ich habe immer noch einen TipTop Zeus Studiobus mit dem 4,6A Netzteil, das ich für sehr gut halte. Früher hatte ich drei Studiobus Platinen dran, heute nur noch eine.
Obwohl mich die extra-grossen Ringkern-Trafos im MOTM nicht stören, empfand ich Ringkern-Trafos in meinem ersten Eurorack-Koffer als sehr störend - insbesondere, weil man sehr oft im Instrument herum hantiert (z.B. beim Module wechseln). Ausserdem machen sie das Instrument deutlich schwerer. Der Studiobus war eine echte Erleichterung.
Auch mit dem kleinen "4MS Row Power" (Stromversorgung der Eurorack Module in meinem Buchla) bin ich sehr zufrieden.
Great Reset?
4. Industrielle Revolution?
Neue Welt Ordnung?
Der Untergang Babylons Und ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel sagen:
Geht aus ihr hinaus, mein Volk, damit ihr nicht an ihren Sünden teilhabt
und damit ihr nicht von ihren Plagen empfangt!
"Wir sind das CO2, das eingespart werden soll!"
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