Metric Halo ULN-8 und LIO-8 sind Audio-Interfaces der Extraklasse und das Herz meiner DAW. ULN-8 und LIO-8 sind technische Zwillinge, die LIO-8 kommt aber ohne Mic-Pre's und +DSP Lizenz. Sie kann nachträglich voll aufgerüstet werden und ist dann identisch mit der ULN-8. Meine Lio-8 hat 4 Mic-Preamps. Bei kaskadierten Interfaces genügt es, wenn nur ein Gerät die +DSP Lizenz hat.
Phantastische Mikrofon-Vorverstärker, zwei integrierte DI-Eingänge, Referenz-Klasse AD-DA Wandlung, interne 80 Bit Verarbeitung, Hard- und Software hervorragend konzipiert, stabil. Ein Kopfhörerverstärker, der Hifi-Freaks jubulieren lässt. Diese Geräte scheinen beim ersten Blick gross und teuer, doch bei genauer Betrachtung sind sie klein und extrem preiswert! Sie ersetzen Hardware, die, in vergleichbarer Qualität, mehr als 10x teurer wäre und in schweren Flightcases transportiert werden müsste.
Die mitgelieferte Software "MIO Console" ermöglicht alle erdenklichen Konfigurationen: Monitoring, MS Schaltung, analoge Summierung, beliebige Buss-Strukturen und Kaskadierung mehrerer Interfaces sind möglich. Die wichtigsten Parameter sind extern steuerbar. Es lassen sich über 100 Spuren gleichzeitig mitschneiden. Eine Host-Software wird also erst beim Editing nötig.

Die +DSP Lizenz beinhaltet eine Fülle feiner PlugIns (EQ, Compressor, Limiter, Gate, Delay, Reverb, Transient-Designer u.m.), teilweise samt guter Presets. Live-, Editing- oder Mastering-Setups lassen sich einfach speichern und abrufen. Zwei ganz entscheidende Punkte: die PlugIns fühlen sich weder an wie PlugIns, noch klingen sie so! Die Interfaces besitzen eigene Prozessoren, wodurch die Computer-Ressourcen geschont werden.
Das beste PlugIn, der MIO-Strip, steht auch ohne +DSP Lizenz zur Verfügung. Er besteht aus Gate, Compressor und EQ und hat eine Qualität, mit der man eigentlich auch ausschliesslich arbeiten könnte. Auch nach Jahren kann ich das Metric Halo Gesamt-Konzept nur loben und preisen.
Besondere Ideen lassen sich auf der "Graph-Ebene" umsetzen: ganze Studioprozessoren lassen sich mit den "Building-Blocks" bauen. Building-Blocks sind z.B. Summierer, Addierer, Delays, LFOs, Filter... Ein unglaublicher Werkzeugkasten! Diese Interfaces sind ein komplettes Studio - inklusive Summierung und Monitor-Controller. Klanglich gibt es keine Kritik, nur ein nicht endendes Erstaunen.
Mit SpectraFoo bietet Metric Halo auch eine Analyse-Software an, die diese Geräte auch für Tontechniker zur ersten Wahl machen. Für die Meisten dürfte die Standard-Version der Software genügen - es gibt auch eine Full-Version, mit der sich selbst Säle einmessen lassen und mehr.
Meine Erfahrungen mit dieser Firma und ihren Produkten (ich gehörte vor fast 20 Jahren zu den ersten Kunden) ist ohne Vergleich! Metric Halo ist inzwischen auch schon einige Jahre in Deutschland hervorragend durch Anne Goerth und Stefan Bahr vertreten - und diese Audio-Interfaces sind und bleiben wirklich ein Geniestreich!
Um die vielen Anschlüsse von ULN-8 und LIO-8 auf einer HE zu platzieren, sind die Audio IO's als D-Sub25 Verbindungen ausgeführt. Das heisst, es werden Multicores und Breakout-Kabel oder Stageboxes benötigt.
Metric Halo 3d Upgrade (August 2018)
Metric Halo hat es wieder getan! Das 3d Upgrade ist endlich da:
Verbesserte Clock (deutlich transparenterer Klang) und deutlich mehr DSP-Leistung. Mehrere Interfaces können über den MH-Link (Ethernet) zu einem (!) Interface verbunden werden (128 channels @192k bidirektional). Das Upgrade kommt deshalb mit neuer Rückwand, jetzt ohne Firewire, aber mit Audio über Ethernet und USB-c. Die maximale, zusätzliche Latenz beträgt bei 8 zusammengeschlossenen Interfaces 16 Mikrosekunden, das sind 0,16 ms! Neu sind auch die EdgeCards (ganz rechts) und der EdgeBus. Hier lassen sich die Interfaces erweitern, wahlweise mit SPDIF, ADAT, AES, MADI (Copper oder Optisch) oder MIDI. Bei Metric Halo muss man nicht alle paar Jahre ein neues Gerät kaufen, sondern man bekommt verhältnismässig günstig ein "paar Platinen", eine neue Rückwand, etc. und plötzlich hat man alle neuen Errungenschaften und das Interface ist up-to-date! Es gibt z.B. immer noch das erste, 20 Jahre alte Interface - natürlich mit neuester Technik! Absolut einzigartig!
Bei mir erzeugt das Upgrade - links sind die zwei Upgrade-Tüten für meine ULN-8 und LIO-8 zu sehen - eine enorme Gewichtsreduktion des Recording-Setups, denn, anstelle der schweren Stagebox mit 30m Kabel (ca. 40kg), kann jetzt das Audio-Interface (quasi als Stagebox) auf der Bühne stehen bleiben und nur ein max. 100m lange Ethernet Cat5e Kabel (ca. 3kg) führt noch zum Rechner (z.B. im Regie-Raum oder im Publikum bei der Klangregie). Eine geradezu irre Veränderung - waren doch die Multicores nicht nur extrem schwer und sperrig, sondern auch teuer und mit viel Arbeit verbunden (Verlegen und Anschliessen). Auch beim kleinen, mobilen Synth-Setup (siehe oberes Bild) wird es einfacher, weil die "neue Ordnung" (Thunderbolt3, Ethernet) auch hier einige Kabel einspart. Die Trennung von Firewire ist mir höchst willkommen! Ich mochte schon Firewire 800 nicht mehr (Stecker!). Man spürte irgendwie auch, dass es schon lange nicht mehr geliebt wurde.
Sowohl für maximierte als auch minimierte Setups sind die, aus dem Upgrade resultierenden Hardware-Einsparungen wirklich signifikant. Die Verbesserung des Klanges beim TB3 zu Ethernet (nicht über USB) ist enorm! Wirklich sofort erkennbar! Der Klang "liegt" besser - wie bei einer grossen (analogen) Konsole. Die, optisch stark veränderte, neue Console-Software - jetzt in JUCE programmiert und passend zum Mojave Dark Mode - ist noch im Beta-Stadium, aber bereits funktionabel.
W A H N S I N N. Immer mehr Hardware muss sich mit diesem Interface messen.
Andere Hersteller bringen neue Interfaces heraus - Metric Halo pflegt die Kundschaft mit Hardware-Upgrades! Phantastisch! Chapeau!
Metric Halo Deutschland - mhlabs.de
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Bei Apple gab es zeitgleich die Umstellung auf Thunderbolt3 (mit USB-c Stecker), stärkere Prozessoren und schnelleren DDR4 Ram. Da das auch eine Umstellung der Peripherie mit sich bringt, habe ich etwas ausführlicher darüber geschrieben: Macs 2018. Grundsätzlich möchte ich aber vor den (zu heissen) 6 core i7 und i9 Modellen mit T2 warnen. Die Geräte mit 4 core i5 scheinen unproblematischer zu sein, das Problem ist aber nicht aus der Welt - besser ein pre-2018 oder pre-T2 Mac, wenn man einfach damit arbeiten will. Zu viele individuelle Probleme bei der Arbeit mit Audio!
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Symmetrierer - Desymmetrierer
Oft reichen DI-Boxes, aber oft eben auch nicht. Insbesondere mit Modular-Synthesizers liefern DI-Boxes (oder das einfache Einstecken des unsymmetrischen Steckers in die symmetrische Buchse) unbefriedigende Ergebnisse. Das liegt an den eher ungewöhnlichen Outputs von +12dB, oft mit etwa 1kΩ (1000 Ohm) Impedanz. Nachdem ich alles Mögliche probiert hatte, darunter auch teure Output-Module mit Übertragern, waren die Sonifex Geräte so deutlich überlegen, dass ich mir mit der Zeit mehrere davon angeschafft habe. Begonnen hatte ich mit den kleinen (2-4 Kanal) Geräten, inzwischen bin ich auf die grossen Versionen (19 Zoll, 8 Kanäle) umgestiegen.
Abgebildet sind das Sonifex RB-BL4 (oben), ein bi-direktionaler Wandler (4x bal. IN nach unbal. OUT und 4x unbal. IN nach bal. OUT) und das Sonifex RB-UL4 (unten), ein 8-facher (4xStereo) Symmetrierer (8x unbal. IN nach bal. OUT). Für 2x unbal. Out misbrauche ich lieber den Headphone Out von ULN-8 oder LIO-8 und spare mir ein Gerät - beim Headphone Out stellt auch die Impedanz kein Problem dar. Deshalb ist im Synth-Setup die RB-UL4 inzwischen fest integriert. Um die IO's aussen liegen zu haben, werden leider die völlig überteuerten Rackohren benötigt.
Nicht nur, dass diese Geräte bis zu +28dB Input verarbeiten können - der Klang wird elektronisch umgewandelt und mit unter 50 Ohm ausgegeben. Die Wandler im Audio-Interface freuen sich, da sie sonst gegen den "unendlichen Widerstand" arbeiten müssten. Die Output-Lautstärken werden über Madenschrauben getrimmt - also 1x Einstellen und vergessen.
Ach ja - Sonifex ist "Broadcast Quality".