Dies ist mein, hauptsächlich mit Clones der 100 Series (1963-70) und 200 Series (1970-82) bestücktes Instrument. Die geringe Anzahl von Modulen im Buchla Format wirkt im Vergleich, z.B. zum Eurorack, geradezu beschränkt - fast wie eine De-Individualisierung. Trotzdem hat die "Buchla 200 Series" einen unverwechselbaren Charakter, der sich nicht nur auf den Sound beschränkt.

Clones haben den Vorteil, dass sie noch keine 50 Jahre auf dem Buckel haben und erheblich weniger kosten, als die sehr seltenen Originale. Teilweise wurden sogar Mängel oder Schwächen behoben. Wie die Unterschiede zu den Originalen im Detail sind, kann ich nicht beurteilen, bin jedoch ausgesprochen glücklich mit diesen Modulen. Heute, 2023, nach 8 Jahren mit diesen Modulen, würde ich sogar sagen, dass es auf der Suche nach "meinem" elektronischen Instrument, meine glücklichste Entscheidung war, auf dieses Format umzusteigen. Ich muss dabei aber betonen, dass es aus der Sicht meines "Hybrid Modular" ist - d.h. die CV kommen vom Computer und ich kann alle 11 Oszillatoren in meinem Instrument jederzeit individuell kalibrieren (= genau stimmen) - und das in wenigen Sekunden.

Buchla Modular-Serien sind grob zu unterteilen in die 100-Series (60er Jahre), 200-Series (70er) und 200e-Series (seit 2005). In den 80ern gab es noch die 400- und 700-Series, die aber extrem selten sind.

Dass diese Module so interessant und anders sind, liegt unter anderem daran, dass das Mischen (Audio) einen "anderen Rang" einnimmt. Die meisten Funktionen sind auf regulierbare Gewichtungen ausgelegt. Auch sind sehr schöne Verzerrungen zu erzeugen - quasi eine Verlängerung des Waveshaping, der anderen Spezialität Buchla's. Sehr intuitiv. Ich hatte schon sehr viele Synthesizer - keiner hat mich gefesselt wie dieser.

Don Buchla

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Don Buchla (1937-2016) ist einer der (für mich) "grossen Vier" - das sind Don Buchla, Robert Moog, Peter Zinovieff (EMS) und Alan R. Perlman (ARP) - etwa in dieser Reihenfolge auch auf der Bildfläche erschienen (zwischen ca. 1960 und 1970). Ich denke, alle vier hatten dabei Hilfe von wichtigen Freunden oder Mitarbeitern, deren Existenz nicht unerwähnt sein sollte. Solche grossen Dinge entstehen im Dialog.

Don Buchla war mit seinen Entwicklungen immer sehr früh dran - die modulare 100er Serie wurde z.B. bereits 1963/64 vorgestellt (Bild mit dem Maestro [Fotograf unbekannt]). Aus verschiedenen Gründen hatte Buchla nie den "kommerziellen Durchbruch" erreicht - was sicherlich auch damit zu tun hat, dass Moog und ARP vor allem durch die kleineren Bühnen-Synthesizer für Rock- und Pop-Musik eine breite Käuferschicht fanden, während Buchla eher mit Komponisten und Universitäten arbeitete, die ganz andere Bedingungen/Ausrichtungen wünschten. Dazu kam/kommt, dass Synthesizer schon teuer waren, Buchla aber sehr, sehr teuer. Da Don Buchla, der Namensgeber und Schöpfer dieses Formats, den Begriff "Synthesizer" als irreführend betrachtete, bezeichnete er seine Instrumente als "Electric Music Box".

Das Instrument verhält sich einem akustischen erstaunlich ähnlich (LPGs) und ist sehr angenehm und intuitiv zu steuern. Die Modul-Panels wurden bei Buchla in der Regel zuerst entworfen, was sehr ungewöhnlich ist. Die Grösse der Module (Höhe 4HE), die Funktionsdichte, die physikalischen Abstände der Regler und Anordnung der Schalter/Regler sind für mich die gelungenste Umsetzung (im Vergleich mit anderen Formaten). Durch die markante Anordnung und die leicht unterscheidbaren Erscheinungsformen der Module wird der intuitive Zugang zusätzlich unterstützt.

Electric Music Box

Ein klanglicher Eindruck meiner Buchla Electric Music Box (200 Series). Mehr Klangbeispiele sind unter "Mein hybrider Modular Synthesizer" zu finden.

Buchla 200-e Series

Die aktuelle 200-e Series: ein sehr hübsches System - aber nicht günstig. Das abgebildete Instrument (18U) kostet, je nach Konfiguration, zwischen € 22.000 und weit über € 30.000. Ein begehrtes Instrument - von den Möglichkeiten eigentlich ohne direkte Konkurrenz. Ich habe wenig Erfahrung mit dieser Serie und kann nur mein einziges "Erlebnis" damit schildern - es war nicht so positiv, aber der Bericht enthält trotzdem "neutrale" Angaben zur 200-e Series.

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2012 wollte ich mit Buchla - aber mit der e-Serie - starten. Nach Vertiefung in ein Skylab (10U) wollte aber keine Freude aufkommen. Die Verarbeitung schien mir suspekt, viele Regler fühlten sich sehr wackelig an und zwei der 10 Module funktionierten nicht. Der Sound des 261e gefiel mir nicht (im Vergleich zu den Oszillatoren der früheren Serien 100 und 200) - und es war leider der einzige eingebaute VCO.

Das (durchaus interessante und einmalige) Preset-Management ist mir eher im Weg, weil ich genau das mit Max (cycling74) mache. Es wäre eine komplett zu steuernde Sub-Ebene, die mir mehr Komplikationen als Nutzen bringen würde, ausserdem möchte ich möglichst keine Module mit Firmware. Die e-Serie ist zudem sehr stark auf die Trigger- und Sequencer-Pulse-Welt ausgelegt, mit der ich in dieser Form auch nur wenig zu tun habe. Es gibt daher wesentlich mehr Pulse-I/O's in der e-Serie, als bei den Vorläufern, da hiermit auch Sub-Presets in Modulen abgerufen werden können. Im Triple Morphing Filter 291e sind z.B. 3 "Nodes" mit jeweils 8 "Stage Numbers". D.h., ein integrierter Step-Sequencer mit 8 Steps und 3 Bussen wird für die Speicherung der 3 Filter-Werte etc. gebraucht. Mit Pulses wird er "durchgesteppt" und mit CV interpoliert (ich denke, es ist Interpolation und nicht Morphing).

Die e-Serie ist im Vergleich zur 200 Serie leistungsmässig gleichzeitig gewachsen und in der Grösse komprimiert worden. Das Dual BPF 291 z.B. ist zum Triple Morphing Filter 291e geworden. Das System-Interface 227e ist geschrumpft und bietet trotzdem zusätzliche Möglichkeiten (das einzige e-Series Modul in meinem System). Für mich ist die Matrix ein Höhepunkt der 200-e Series, die ich aber (erfreulicherweise) nicht benötige.

Also: ein tolles Konzept - aber nicht für mich. Vielleicht werden bei mir trotzdem irgendwann mehr e-Serien Module dazukommen - mein Basis-System habe ich lieber auf Basis der 200 Series-Clones errichtet, die ich klanglich eindeutig vorziehe.

Anmerkung: 2012 war die Firma Buchla in Besitz eines italienischen Konsortiums, das die Firma fast zerstört hätte. Inzwischen ist "Buchla" wieder in besseren Händen - in den USA - und personell sehr gut besetzt.

Buchla

Buchla Details

Da Don Buchla Tastaturen nicht unbedingt als ideale Controller ansah, gab es von Beginn an alternative Steuermodule - für CV gab es verschiedene Touch-Plate-Attenuator-Varianten und sehr eigenwillige Sequencer, für Audio komplexere Matrix-Mixer.

Buchla hat 0-10V Steuerspannung, ist aber unipolar (nur positive Werte). Deshalb wird Audio (bipolar) und CV getrennt behandelt und für CV-Verbindungen werden 4 mm Bananenstecker (Lamellenstecker) verwendet.

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Das Audio Stecker-Format ist das seltene Tini-Jax .141 von Switchcraft. Tini-Jax ist minimal grösser als 3,5mm Miniklinke und sieht zum Verwechseln ähnlich aus. Tini-Jax Stecker gibt es in Metall- und Plastik-Ausführungen.

Miniklinken-Stecker sitzen nicht ganz so fest, funktionieren aber auch und lassen sich daher bedenkenlos im Buchla benutzen - nicht aber umgekehrt: Tini-Jax Stecker sind etwas zu gross für die Eurorack Buchsen!

Buchla verwendet Linepegel 0dB/600 Ohm für Audio (anstatt +12dB/150 Ohm, wie Eurorack).

Buchla verwendet 1,2V/oct (anstatt 1V/oct oder Hz/V).

Buchla Electric Music Boxes arbeiten intern mit 15V - auch wenn sie mit 12V Netzteilen versorgt werden! Die originale 100-Series und die ganz frühen 200er Module wurden noch mit 15V (und teilweise mehr) versorgt.

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Die Bananen-Buchsen unterliegen einem Farb-Code. Orange für Pulse-Eingänge und Rot für Pulse-Ausgänge, Schwarz und Grau für CV Eingänge, Blau und Violett für CV-Ausgänge. Die Alternativen (Grau/IN und Violett/OUT) werden nur verwendet, wenn Ein- oder Ausgänge in grösserer Anzahl im Modul sind.

Bei der 200e-Serie sind auch die Knöpfe farbcodiert: die Positionen der blauen Knöpfe werden im Preset gespeichert, die der weissen nicht.

Mein Buchla

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Da ich die (historische) "200 Series" vorziehe und für mich das Programming Environment "Max/MSP" von zentraler Bedeutung ist, lasse ich einen grossen Bereich Module aus. Gerade dieser Bereich spielt auch, insbesondere in der e-Serie, eine zentrale Rolle (z.B. Sequencer, Touch-Panel, Matrix-Router und Preset-Management).

Die Module sind fraglos interessant, aber nichts für mich - solche Dinge programmiere ich mit Max (cycling74). Sind also diese Module auch für noch so viele Buchla-Freunde attraktiv oder sogar der Grund der Entscheidung für Buchla - ich habe keinerlei Ambitionen, sie anzuschaffen und werde nur über die Details meines Instrumentes berichten. Die Computer-Verbindung bespreche ich hier: Mein Hybrid Synth.

Die Eurorack Module (hauptsächlich Expert Sleepers [Audio to CV]) habe ich unter das obere Buchla-Boat gesetzt. Power und ES-40 (SPDIF I/O) habe ich auf der Rückseite platziert (siehe unten), da ich sie nicht zum Spielen brauche. Das sind "wertvolle" 10TE, die auch ermöglichen, die geringe Höhe von 8TE für den Eurorack-"Streifen" vorne zu erhalten. Ausser den Expert Sleepers Modulen sind noch Pedal-Interface (Sustain und Expression), Dual VCA und Gate-to-Pulse Konverter verbaut. Natürlich haben die Eurorack Module ein eigenes Netzteil. Dazu kommt noch ein Mini-Case (vorne) mit zwei Vector-Mixern (Joysticks), die über zwei Ethernet-Audio-Multicore-Kabel mit dem Instrument verbunden sind.

Module in meinem Instrument

Programmable Complex Waveform Generator Model 259

sample-imageInsbesondere der 259 macht deutlich, warum Buchla weniger Module benötigt. Natürlich sind die Schaltungen ebenso in anderen Formaten möglich - sie erfordern aber 3-8 Module für dieselben Aufgaben (2x VCO, VCAs, Attenuators, Waveshaper etc.). Das Shaping in Timbre und Harmonics mit Order und Symmetry kam zuerst mit diesem Modul und macht den Waveform Generator zu einem wahrhaft königlichen Modul. Der Banana CV-Out des linken Oszillators ist ein weiterer Vorzug des 259.

Buchla VCO's sind für Frequenz-Modulation und Waveshaping ausgelegt und Buchla ist "anders" - auch modular. Die Gruppierungen der Funktionen sind in ausgesuchten Kombinationen so zusammengefasst, dass auch eine grundsätzliche instrumentale Charakteristik entsteht.


Dual Oscillator Model 258 und Model 258v

sample-imageDer "Dual Oscillator 258" ist vielleicht "der" klassische Buchla VCO. Der obere Oszillator ist Sinus zu Sägezahn, der untere Sinus zu Rechteck. Vom Model 258 gibt es mindestens drei Clone-Versionen, das Model 258r, das Model 258r mit historischen Bauteilen und das Model 258v, von Mark Verbos. Ich habe die beiden letzt-erwähnten Versionen, die, bei aller Verschiedenheit, beide ihre Vorzüge haben. Das Model 258v hat anstelle der "Fine-Tuning"-Achsen CV-Eingänge an der Stelle. Mein Favorit ist das Modell mit den historischen Bauteilen, weil es etwas "eieriger" ist. ;-)

Das, was mich an diesem Doppel-Oszillator so fasziniert, ist, wie ungeheuer "straight forward" er ist. Er wirft keine Fragen auf, hat eine Teilung (oben Sägezahn / unten Rechteck), erlaubt Cross-Modulation und klingt einfach, wie der "VCO für die Insel".


Harmonic Oscillator Model 262v

sample-imageDer "Harmonic Oscillator Model 262v" ist ein additiver Oszillator mit 10 Partial-Tönen. Ausser den Single Outs der Teiltöne hat er (natürlich) auch einen Mix-Ausgang für alle Teiltöne und Saw, Tri, Square und Pulse Ausgänge. Die Teiltöne können mit den Sliders oder über die CV-Inputs (schwarz) im Volumen kontrolliert werden.

Da Mark Verbos inzwischen eine bekannte Eurorack Serie hat, in der es auch einen Harmonic Oscillator gibt, werden sich Viele fragen, wo die Unterschiede liegen. Augenfällig sind die zwei Regler mehr am 262v. Es sind nicht einfach zwei Regler mehr - es sind zwei wichtige Obertöne mehr, die das harmonische Spektrum ganz entscheidend erweitern, weil sie über die Oktave hinausgehen (und damit über die Dreiklang-artigkeit).

Der 262v ist besser regelbar (beim Eurorack Modul ist das etwas undurchschaubar) und der Euro-VCO basiert eher auf dem Oszillator Model 258, während der 262v auf dem Oszillator des Model 259 basiert.


Dual Sine-Sawtooth Generator Model 158

sample-imageDieser Doppel-VCO ist der Nachbau des Oszillators aus der 100 Series (BJ.63-70), der "Dual Sine-Sawtooth Generator 158" - Vorläufer des 258. Die 100 Series gefiel mir immer wegen ihrer Rohheit. Der Nachbau erreicht diese nicht ganz, hat dafür aber andere Vorzüge, z.B. eine wesentlich bessere Stimmstabilität. Auch ist die 100 Series nicht so komplett CV-steuerbar, wie die 200 Series und muss daher stärker manuell bedient werden. Der Oszillator 158 ist genauso "straight forward" wie sein Nachfolger, hat aber nur die Wellenformen Sinus und Sägezahn, während der 258 einmal Sinus zu Sägerzahn und einmal Sinus zu Rechteck bietet. Auch der 158-Oszillator ist schlicht wunderbar und ich möchte nicht mehr darauf verzichten. 158 und 258 haben das "berühmte" Buchla-Zittern. Ich mag das. Klingt nach der grossen Zeit der elektronischen Musik.


Quad LoPass Gate Model 292c

sample-imageFilter haben nicht die zentrale Position, wie bei VCO/VCF/VCA/ADSR "Eastcoast"-Systemen (Moog, ARP). Es gibt trotzdem einige. Der Grund für die weniger zentrale Bedeutung der Filter liegt hauptsächlich an zwei Dingen: zunächst ist das Waveshaping auch als eine Alternative zum Filtern zu betrachten und Buchla arbeitet mit Lowpass-Gates anstelle von VCA's - das erzeugt "natürlichere" Ein- und Ausschwingvorgänge, da die Obertöne sich mit der Lautstärke (oder Öffnung des LPG) verändern. Deshalb würde ich die LowPassGates (292) als das "typische" Buchla Modul bezeichnen - auch optisch hebt es sich durch die diagonal angeordneten Knöpfe deutlich erkennbar ab.

LowPass Gates sind, technisch gesehen, VCFA - wobei Filter und Amplifier gekoppelt gesteuert werden. Das Modul bietet auch einen VCA- und einen Combo-Mode. In den Lopass-Modes ist das 292 eines, der klanglich prägendsten Module und mitverantwortlich für den "Buchla-Sound". Beim 292 wird es auch Zeit, die Schwächen zu erwähnen, da manche Applikationen eventuell deswegen ein Workaround benötigen: das 292 schliesst nicht komplett und sollte daher idealerweise durch ein Gate oder einen weiteren VCA verlängert werden. Eine weitere "Schwäche", die als Auszeichnung empfunden wird, ist die Vactrol-Steuerung: sie funktioniert über optische Widerstände und ist ziemlich langsam.


Dual Voltage Controlled Filter Model 291

sample-imageDas Model 291 (rechts) ist ein doppeltes Bandpassfilter und nicht jedermanns Sache. Es ist klanglich sehr charakteristisch, daher leicht zu erkennen und es klingt "sehr altmodisch". Solche reinen/ausschliesslichen Bandpass-Filter waren die ersten, in der elektronischen Musik verwendeten Filter (z.B. der Maihak W49 Hörspiel-Verzerrer aus den 50er Jahren).

Reine Bandpass-Filter sind heute eher selten und meistens nur Teil eines "Variable State Filters". Werden Hoch- und Tiefpass aneinander gehängt, ergeben sie ja auch ein Bandpass. Die Vactrol-Steuerung (Lichtquelle und optischer Widerstand) des Model 291 formt zusätzlich den sehr eigenen Charakter. Lichtleiter sind, entgegen der Vermutung, eher langsamer. Vactrol-Steuerungen haben eine spürbare Trägheit. Ich mag dieses Filter - ein toller Zerstörer!


Frequency Shifter Balanced Modulator Model 285

sample-imageDas Model 285 ist Frequency Shifter und (Ring-) Modulator. Diese Kombination liegt nahe, weil für Shifting die Welle halbiert- und nur der positve Wert abgegeben wird. Durch Erhöhung des Offsets steigt dann dieser positive Bereich in der Tonhöhe (Shift). Durch das Zuschalten des negativen Wellen-Anteils kommt die "Gegenschwingung" dazu (tiefer werdende Töne) und das erzeugt den Ringmodulations-Effekt. Ich nenne es Effekt, weil es nicht ganz einer "typischen" Ringmodulation entspricht.

sample-imageIch habe die (neuere?) voll analoge und deutlich teurere und seltener anzutreffende Ausführung des Model 285, das - im eingebauten Zustand - äusserlich identisch mit der ersten Version ist. Die Platinen des voll-analogen Moduls sind sehr viel dichter bestückt und es gibt drei Platinen mit ganzen 27 Trimmern (!!) - so etwas habe ich vorher an einem Modul noch nicht gesehen. Ein bisschen graust es mich wegen des irgendwann fällig werdenden Services! Bisher bin ich sehr froh darüber, dieses Modul zu besitzen, insbesondere, weil es bei der Ringmodulation die tiefen Frequenzen deutlicher abbildet - und ich bin bekennender RM-Nerd.

Die erste (?) Version des Model 285 Clone:

sample-image Die häufiger anzutreffende und deutlich günstigere Version des Model 285 ist die erste Version. Sie arbeitet digital und ist am 4. Stromkabel zu identifizieren, welches 5V für die "digitale Versorgung" führt. Die Schaltung ist wohl um einen Chip des TipTop Audio Z-DSP aufgebaut. Vom Klang dieser Version war ich nicht wirklich überzeugt und finde, dass sowohl Shifting, als auch Ringmodulation mit meinem MAX-patch deutlich besser klingen.

Vielleicht hat die digitale Version wegen des deutlich günstigeren Preises ja eine Daseins-Berechtigung. Allein die Bauteile der analogen Version sind schon deutlich teurer, als ein fertig gebautes Modul der 1. Version. Den meisten Besitzern scheint es jedenfalls zu genügen.


Quad Voltage Processor 254v

sample-imageDer "Quad Voltage Processor 254" ist dem "Model 257" sehr ähnlich und wurde von Mark Verbos entwickelt. Eingehende CV-Werte können hier nach allen Regeln der Kunst verbogen und moduliert werden. Ich habe es, um ein wenig "modular feeling" im Instrument zu halten, denn CV sende ich hauptsächlich über meine Max-Patches vom Computer. So habe ich vier Computer-unabhängige Verbieger mit Offset-Reglern, die die Autonomie des Instruments aufrecht halten.

sample-imageEs handelt sich im Grunde um zwei Buchla "Model 257" mit einem zusätzlichen Spannungseingang in jeder der vier Reihen. Der Prozessor des "254v" ist allerdings deutlich höher getaktet als der "Model 257", wodurch er deutliche Vorzüge bietet. Durch den zusätzlichen Eingang trägt das "254v" auch ein paar Gene des "Model 256" (Voltage Adder) in sich. Nur die mathematischen Gleichungen des "Buchla 257" haben anscheinend keinen Platz mehr gefunden.

Für mich ist das Model 254v ein ganz wichtiges Modul, um individuelle "Verformungen" der vom Computer gesendeten CV-Signale am Instrument selbst ausführen zu können. Das Modul weicht (in meinem Fall) die Grenze zwischen Computer und Instrument komplett auf. Auch der Offset ist (am Instrument) Gold wert.


Infinite Phase Shifter Model 297

sample-imageDas "Model 297" ist ein Original von Buchla und wird auch heute noch gebaut. Trotzdem gehört es nicht in die e-Series, da es keine Werte speichern kann. Das ist beim Original an den weissen Poti-Kappen zu erkennen (weiss = nicht speicherbar). An meinem Modul habe ich, wegen des einheitlichen Erscheinungsbildes, die blauen Rogan Potikappen angebracht. Der blaue Klebestreifen verdeckt die blaue LED des Env-Follower, die einen fast erblinden lässt, wenn sie nicht abgedeckt ist.

Ein wirklich gut ausgestatteter Phase Shifter: Neben dem Audio-Input ist zunächst mal ein Envelope Follower, um Amplituden-bezogene Werte zu gebrauchen. Die Grösse der Phase wird darunter, beim "Phase Shift Center" eingestellt. Daneben wird die Anzahl der Stages festgelegt und rechts kann ein Notch (eine Aussparung / Filter) eingestellt werden. Für stärkere innere Bewegungungen ist der "Sweep Oscillator", dessen Wirkungs-Intensität über Depth geregelt werden kann. Daneben ist der Resonanz-Regler (für den Notch) - eine ziemliche Potenz-Verstärkung des Modulators. Alle Parameter lassen sich auch über CV-Eingänge modulieren.

Der untere Teil des Moduls macht diesen Phase Shifter besonders: "Dave's Barber Shoppe" ermöglicht, nur aufwärts- oder abwärts-laufende Phasen zu erzeugen - genannt "barber pole effect". Auch Variationen von Auf- und Ab-Bewegungen sind möglich. Der grosse Regler ist für die Gewschwindigkeit oder als Offset-Regler für eingehende CV Signale.


Programmable Spectral Processor Model 296

sample-imageDas Model 296 kann als Filterbank, oder, wie der Name "Programmable Spectral Processor" schon sagt, auf vielfältige Weise für "spektrales Processing" eingesetzt werden. Eigentlich beherbergt das 296 drei Module. Die Slider sind ausschliesslich mit der Funktion als Filterbank verbunden. Die dazu gehörenden Outputs sind oben in der Mitte. Klanglich der interessanteste Teil ist der "Programmed Spectrum" Bereich - Audio Out oben rechts. Die Slider haben hier keinen Einfluss, aber die (schwarzen) CV Inputs. Für alle 16 Frequenzbänder gibt es Envelope Follower CV Outs (blau/violett) und Audio Einzelausgänge. Schon fast als einen Zusatz sehe ich das Kammfilter - Output oben links. Die Kombination der Funktionen, I/O's und die Aufteilung der Audio-Inputs in "Even" und "Odd" (2x8) erlauben auch einen Vocoder-artigen Gebrauch des 296 - das ist eben das Spectral Processing.

Das Model 296 macht auch besonders deutlich, warum Buchla gut geeignet ist, in Verbindung mit Computer, Tonbändern oder Instrumenten zu arbeiten (die verwendeten Line-Audio-Pegel sind dabei auch sehr zuträglich). Bei Buchla sind die Eingänge in der Regel unten und die Ausgänge oben an den Modulen.


Dual Matrix Mixer Model 205

sample-imageAuch wenn der "Dual Matrix Mixer 205" meinen Anforderungen komplett widerspricht - er ist riesig und kann nicht CV-gesteuert werden - konnte ich ihm nicht widerstehen. Jeder der 10 Eingänge kann auf 4 Busse geregelt werden. Die 4 Busse liegen jeweils paarweise als "left" (1-5), "right" (6-10) und "all" (1-10) an.

Die Switches sind eigentlich Monitor-Schalter für eine interne Verbindung mit dem Model 227 (System-Interface). Input 1-5 sind Monitor-Left und Input 6-10 sind Monitor-Right. Ich nutze "Monitor-Right" als Aux Ausgang und habe einen Klinken-Ausgang dafür auf der Rückseite des Instruments angebracht. Dort wird das Pedalboard mit Boost, Overdrive, Fuzz, Phaser, Delay und Reverb angeschlossen.

Der Mixer 205 ist als Sub-Mixer anzusehen. Er ermöglicht, insbesondere für das Model 296 "Spectral Processor", eine wesentlich bessere Nutzung. Die Eingänge sind unten, die Ausgänge oben, vertikal die Regler für die Ausgänge A, B, C und D.


Source of Uncertainty Model 266

sample-imageEin besonders populäres Modul, welches untrennbar mit dem Namen Buchla verbunden ist, ist das "Source of Uncertainty Model 266". Dieses Modul ist wahrscheinlich Vorbild der meisten, heute produzierten Random Generators.

Von Oben nach Unten:
In der oberen Reihe sind 3x2 Noise Outputs in den Stufen -3dB, 0dB und +3dB. Das ist sehr "nett" und viele Random Generators bieten das nicht an. Der Zufall in diesen Generatoren wird ja über Noise generiert! In der zweiten Reihe werden 2x "Fluctuating Random Voltages" ausgegeben - auch ohne getriggert zu werden. Über die CV-Inputs oder Regler wird die Intensität der Bewegung eingestellt.

Die mittleren "Quantized Random Voltages" und "Stored Random Voltages" stellen den eigentlichen Random Generator dar. Die, jeweils unteren, Ausgänge geben die Hauptwerte" ab, die oberen die Wahrscheinlichkeitsverteilung.

In der unteren Reihe ist der "Integrator" (links) und verbiegt CV von *0.1 bis *10. Rechts macht eine S/H Unit das Modul perfekt! Die Pulse Ausgänge sind unterschiedlich: links aufsteigende Kurve und rechts absteigende Kurve als Auslöser (On/Off).

Die Pulse-Eingänge (Trigger) sind orange, die Pulse-Ausgänge rot. Die CV-Eingänge sind schwarz und die CV-Ausgänge sind blau/violett. Die metallischen Buchsen sind Audiobuchsen - hier nur (Noise-) Outputs.


Signal Delay Unit Model 277

sample-imageDas "Signal Delay Unit Model 277" hatte ich nur kurz in meinem Instrument. Auch dieses Delay ist ein besonderes Modul, denn das gab es so nie von Buchla. Wenn ich richtig informiert bin, ist es von Roman Filipov (Sputnik) entwickelt worden! Die 1/4, 1/2 und 3/4 Outputs sind dafür da, um Feedback dazuzuregeln.

Ich wollte gerne ein Delay im Instrument haben, um eine doppelte ADDA-Wandlung zu vermeiden. Mit dem TC Electronic Flashback hatte ich aber bereits ein Delay und damit auch einen Maßstab. Vom Klang des 277 Delays bin ich nicht überzeugt - obwohl es viele Anhänger haben dürfte. Ich denke, dass es mit den digitalen Bauteilen oder der Programmierung zu tun hat, denn beide digitalen Module (285 und 277) in meinem Instrument konnten mich aus den gleichen klanglichen Gründen nicht überzeugen. Im Alltag neige ich eher dazu, die Delays meines Pedalboards zu benutzen - auch weil es durch Boost des Lehle D.Loop noch etwas weiter geformt werden kann.


System Interface Model 227e

sample-imageDas einzige Modul aus der aktuellen "200e Series" in meinem Instrument ist das "System Interface 227e". Meines ist jedoch optisch (Rogan Poti-Kappen) an die historische "200 Series" angepasst. Ich habe das aktuelle Modul 227e dem historischen 227 vorgezogen, weil es nur halb so gross- und viel einfacher zu bekommen ist. Auch passt es sogar eher besser zu aktuellem, digitalen Equipment. Das 227e bietet einen Mic-Pre mit Envelope Follower, einen Kopfhörer-Verstärker, einen 4 in 1 Submixer und 4 Ein- und Ausgänge. Jeder Ausgang kann separat gepegelt werden und besitzt einen eigenen "Swirl"-Generator für 4-Kanal Rotationen (Direction/Rate/Amplitude). Ausgang 1+2 und 3+4 haben jeweils einen 3 Band Equalizer und Master-Volume. Vier Meters mit je 6 LEDs zeigen die Pegel an. Wenn auch die Ausgänge recht einfach durch ein Max-Patch ersetzt werden könnten, würden die zusätzlichen Funktionen (Mic-Pre, Submixer, Headphones) doch sehr fehlen. Auch die EQ's vor den Ausgängen sind willkommen.

Zum "System Interface 227e" gehört auch ein Breakout-Panel auf der Rückseite des Cases. Darauf sind die vier Ausgänge als 6,3mm TS-Klinkenbuchsen und ein XLR-Mikrofon-Eingang. Ein Bild davon kommt beim "Foldable Cabinet".


Teile / Kleinkram

Schrauben

sample-image Zoll-Schrauben sind immer ein Problem in Deutschland. Zum fixieren der Module habe ich blaue Inbus-Schrauben. Sie sind etwas länger als die Buchla Schrauben (aber kürzer als auf dem Foto), was mir sehr recht ist, da die kurzen Buchla Schrauben bei ausgeleierten Gewinden auch gerne mal rausfliegen. Der Versand war problemlos und ging sehr schnell.

Poti-Kappen

Mit der 200 Series wechselte Buchla von den schwarzen Davies Knobs zu den blauen und roten Rogan Knobs. Obwohl mir die schwarzen Davies Knobs optisch besser gefallen und sich auch beim Regeln besser anfühlen, habe ich, ausgelöst durch den 205 Mixer, die Davis Knobs an allen Modulen, ausser den VCOs gegen Rogans ausgetauscht, weil der Positions-Strich der Davies unglaublich schlecht zu erkennen ist. Das "verbraucht" zu viel Aufmerksamkeit beim Spielen. Bei der dichten Besiedelung z.B. des Model 205 (mit 40 Potis) kommt noch dazu, dass mit den Rogans, weil sie nicht so dick wie die Davies sind, mehr Platz für die Finger bleibt.

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Shopping

All diese speziellen Teile sind oft schwer zu bekommen und die Preise können astronomisch sein! Daher ist es unerlässlich, gründlich zu suchen. Es gibt einige hilfreiche Foren, wie Sequencer.de oder Modwiggler.com.

Ob Rogan-Knobs, Tiny-Jax, Buchla Boats, Busboards oder Patch-Kabel.

Buchla Links

Tini Jax

Buchla Patchkabel sind schwer zu finden und sehr teuer. Deshalb hatte ich zuerst nur Miniklinken-Patchkabel. Schliesslich habe ich mir selber Patchkabel gelötet.

Weil mir die günstigeren Stecker-Modelle mit Plastik-Kappe "740 .141" nicht so zusagen, habe ich mich für die "780 .141" aus Metall (geschirmt) entschieden. Tini-Jax .141 Stecker gibt es nur von Switchcraft.

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Da die Kabel-Öffnung der Stecker nur ca. 5,5mm gross ist, ist die Kabelauswahl etwas eingeschränkt. Meine Wahl fiel auf "The" Goblin von Sommer Cable in den (mässigen) Farben Rot und Eisgrau. Tolles Kabel - und passt perfekt mit einem Schrumpfschlauch.

Bananas

Buchla mag Pomona Kabel - und von Pomona Electronics kommen auch die schönsten Bananen-Patchkabel. In Deutschland sind sie über Mouser oder Digikey zu bekommen.

Auch bei den Kabeln folgt Buchla einer Farb-Codierung. Begonnen bei Rot werden sie der Länge nach spektral angeordnet (rot, orange, gelb, grün, blau) - Inzwischen ist es durch violett und schwarz (Extralängen) erweitert.

image-1 Pomona-Kabel auf der Digikey Website
Pomona-Kabel auf der Mouser Website

Es gibt auch billigere Kabel von anderen Herstellern. Ich empfehle, dann die Steckerlänge von 15mm zu wählen (es gibt auch 17mm).

Tini Jax II

sample-imageDurch Zufall entdeckte ich einen gebrauchten Satz der alten Mini-Tiny-Kabel, die nur eine kurze Zeit von Buchla angeboten wurden. Eigentlich hatte ich sie wegen der Plastik-Kappen nicht weiter beachtet, aber da ich das Model 296 habe, das maximal 61 (!!) Patchkabel aufnehmen kann, dachte ich, dass es etwas mehr Übersicht und Zugriff auf das Modul erzeugen könnte.

Die Idee war goldrichtig. Stecker und Kabel haben eine gute Qualität und die Übersicht ist enorm verbessert! Beim Anklicken des Bildes öffnet sich ein Vergleichs-Bild.


Foldable

Meine Module sind in einem "201e-18 Powered Cabinet" untergebracht - das gleiche, wie auf dem Foto der 200e Serie (oben) zu sehen ist. Es besteht aus drei Modulträger Reihen, die "Boats" genannt werden. Die "U"-Einheiten bezeichnen die Breite der Module. Es passen also 3x6=18x 1U-Module ins Case. Wie gesehen, gibt es aber auch doppelte- und dreifache Modul-Grössen. Bei gefaltetem bzw. geschlossenem Case werden die drei 6U-Boats sehr eng verschachtelt und das mittlere Boat befindet sich dann hinter den Seiten der äusseren Boats. Dies macht das Entfernen der Patch-Kabel während des Transports unumgänglich.

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Dieses Falt-Case-Konzept ist so konsequent auf Verkleinerung bei geringem Gewicht ausgerichtet, dass es für mich das "Rennen" gegen einen verkabelten Transport für sich entschieden hat.

Durch Trennung von CV und Audio (Banana und Tini Jax) und geringere Modul-Anzahl ist der Aufwand beim Patchen nicht mit den meisten MOTM oder Eurorack Instrumenten vergleichbar - es geht deutlich flotter.

Buchla Cabinets haben kleine Öffnungen in den Boats, die für rückseitige Anschlüsse bestimmt sind. Von innen werden dort Breakout-Panels montiert, wie z.B. der des 227e System-Interface (siehe Bild). XLR für Mikrofon In und 4x TS-Klinke (6,3mm) out. Gut gedacht/gemacht!

Das 201e-Cabinet ist unglaublich leicht! Auch das war ein Kriterium für mich. Wie aber unschwer zu erkennen ist, ist das Instrument nicht sehr gut geschützt. Es gibt spezielle Hardcases dafür, die aber durch "viel Luft" deutlich grösser sind, als das zusammengeklappte Instrument.

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Für den Transport habe ich mir ein Cover von Hot-Covers anfertigen lassen: ein maßgeschneiderter "Pullover", der das Instrument schützt und dabei superleicht und praktisch ist. Das Cover hat auch einen Boden mit Klettverschluss, der einfach zugestrichen wird. Mit £48.- war dieses Cover auch noch deutlich günstiger als ein Hard-Case! Es genügt schon, die Maße (des Cases) per Mail zu senden.

Expansion Boat

Das zusätzliche 6U Boat auf meinem Buchla 201e-18, ist von einem Dritt-Hersteller. Darunter (da, wo die Holz-Stäbe sind,) habe ich ein 4cm hohes U-Stahlblech für die Eurorack Module von Expert Sleepers gesetzt, die CV vom Computer bekommen oder vom Buchla zum Computer übertragen. Die Holz-Seitenteile habe ich selber gefertigt. Das Topteil wird mit zwei Koffer-Schnallen am Buchla Case fixiert. Der Strom wird über eine 4-Pol XLR Verbindung vom unteren Case übertragen.

sample-image Die Erdung die Eurorack Module habe ich nach aussen gelegt, um die Systeme (Buchla + Eurorack), im Falle eines Brumm-Problems, zum Prüfen einfach trennen zu können. Das Erdungskabel läuft zum Erdungs-Ausgang des 201e-Cases.

Weil mir das Case für alle Module schnell zu klein war, hatte ich zuerst ein abnehmbares Top-Boat für die Eurorack Module gebaut, dann ein weiteres Buchla-Boat erworben und das Euro-Boat darauf gesetzt. Das war mir dann aber doch zu gross (… aus dem Leben eines Modularsynth-Besitzers).

Nach einigen weiteren Versuchen habe ich mir schliesslich ein U-Profil bauen lassen, um die Expert Sleepers Module liegend und auf der ganzen Breite (65cm) unterzubringen. Das U-Profil habe ich zusammen mit dem Buchla-Boat an den selbstgemachten Cheeks (Seitenteilen) befestigt, damit es ein einziges Teil ist, das für den Transport abzunehmen ist. Das Expansion-Boat ist mit zwei Kofferschnallen am Buchla Case befestigt.

sample-imageDie Firma, die mir das U-Profil angefertigt hat (€23.- inkl. Versand) hat mich dermassen positiv - nicht nur mit dem günstigen Preis - überrascht, dass ich sie gerne weiter empfehle. Die paar Löcher und zwei Ausschnitte für Strom- und SPDIF I/O-Module habe ich selbst gemacht.

U-Profil Artikelnummer: C010102-U:
U-Profil aus Blech, Stahl, Stärke 1,0 mm
Schenkelmaß A: 30 mm
Schenkelmaß B: 40 mm
Schenkelmaß C: 110 mm
Winkel α + β: 90º
Länge: 650 mm (Buchla-Cabinet Breite)

Das Eurorack in meinem Buchla

Um den Buchla von Max aus zu steuern, benutze ich Expert-Sleepers Audio-to-CV Module, die es nur im Eurorack Format gibt. Da ich das Expansion-Boat selbst gebaut habe, habe ich die Chance genutzt, das Eurorack dezent (und quer) zu integrieren. Das Power-Modul und das ES-40 (SPDIF I/O), 10TE, sind auf der Rückseite des Instruments untergebracht.

Die obere Reihe auf dem Bild zeigt die Module, die im Buchla sind (inklusive der Module auf der Rückseite):

sample-image

Am Gate Expander (8x Trigger/Gate) des Expert Sleepers Blocks (rot) ist ein Gate-to-Pulse Converter von Synovatron, um die speziellen Buchla Pulses zu erzeugen (4ms 10V Peak mit 5V Gate). Da mein Instrument kaum Pulse Eingänge hat, komme ich mit den 5 Pulses aus. Mehr zu Expert-Sleepers und zum Pulse-Converter weiter unten (Buchla Besonderheiten).

Die verbleibenden 8TE auf der Front benutze ich für ein Foot-Control Modul von ADDAC. Es lassen sich ein Expression- und ein Sustain-Pedal anschliessen. Daneben ist ein µVeils Dual VCA für die "Mix" Ausgänge der beiden Vektor Mixer (im anderen Case). Einen der beiden VCA steuere ich mit dem Espression- (Volume-) Pedal.

Die beiden Planar Vektor Mixer (mit Joystick) habe ich in einem Mini Case vor dem Buchla. Die 2x 4 Audio-Inputs kommen über ein Doepfer "Multicore" Set zu den Planar Modulen. Alle 8 Kanäle werden über ein Ethernet Kabel gesendet. Die Alternative wäre ein ziemliches Kabel-Chaos mit 8 langen Kabeln kreuz und quer über das Instrument. Die beiden Mono-Mix-Out der Planar Module laufen über ein weiteres Ethernet-Kabel zurück - in einen Dual VCA, mit dem ich die Lautstärke der Mixausgänge kontrolliere.

Buchla Besonderheiten bei der CV-Steuerung durch andere Formate

UNIPOLAR VS. BIPOLAR: Der grosse Unterschied zu anderen Modular-Formaten liegt in der Uni-Polarität. Das heisst, dass Buchla nur positive Werte will (0-10V), während Bi-polare Systeme ±5V verarbeiten. Beides ist also 10V pp und theoretisch müsste ein 5V Offset-Shift ausreichen. In der Praxis ist es aber ganz anders.

sample-image Wird ein fremdes System angeschlossen, ist es zunächst erforderlich, die Erdung beider Systeme zu verbinden. An Buchla Instrumenten ist deswegen eine Bananen-Buchse (auf der Rückseite). Wie ein passendes Kabel im anderen System eingerichtet wird, ist links, am Beispiel "Eurorack" zu sehen (16 und 10 Pin Ribbon-Kabel sind die typischen Anschlüsse im Eurorack). Hiermit ist auch schon der wichtigste Schritt für eine gute Verbindung getan.

Erdungsprobleme würden sich durch Brummgeräusche zeigen. Für eine schnelle Analyse bei solchen Störungen, empfehle ich deshalb, diese Verbindung nicht intern zu machen, sondern extern - durch ein Bananen-Kabel. Mit der externen Verbindung können die Systeme unkompliziert zur Einzel-Prüfung elektrisch voneinander isoliert werden.

sample-image Für Verbindungen aus den Expert Sleepers Modulen habe ich mir eigene Adapter-Kabel angefertigt. Da nur die TIP Verbindung angeschlossen werden muss, war das sehr einfach und sehr günstig. Ich habe sehr günstige "extra lange" Bananstecker-Messleitungen genommen, die Kabel durchgeschnitten und auf der Kabelseite Tini Jax Stecker angebracht. Aus einem Bananenkabel wurden so zwei Adapterkabel (bei halber Arbeit. Gleichzeitig habe ich den Color-Code "Grün" für CV-Kabel vom Computer (bei mir) eingeführt.

0-10V - Unipolar

Bei der CV-Steuerung kommen nun, mit den Eurorack Expert-Sleepers Expandern, die ±5V ins Spiel: Buchla will 0-10V und das ESX-8CV Modul liefert im Auslieferungs-Zustand ±5V. Zuerst fiel mir das Umsetzen des Jumpers ein - es verändert die Stromstärke in ±9.13V. Nimmt man nur die positiven Werte, wären das 0-9.13V. Das wäre schon für die meisten Anwendungen zu gebrauchen, aber zwei Probleme bleiben: es fehlt eben "das letzte Volt", bzw. 0,87V und durch den Wegfall der negativen Werte blieben zur Steuerung nur 11 bit (0-2047) - wobei die Auflösung immer noch hoch genug wäre. Trotzdem hätte ich natürlich lieber 12 bit - und das ist viel einfacher, als ursprünglich gedacht.

sample-imageDas Bild zeigt, dass in meinem Instrument tatsächlich nur 16 Eingänge sind, die unbedingt 0-10V benötigen (weil sie keinen eigenen Polarizer haben). Mein Kompromiss ist, da ich bisher nie alle 16 Inputs gleichzeitig gebraucht habe, dass ich einen (der fünf) Expander (mit 8x CV) auf die 9.13V/11bit Steuerung umgestellt habe. Da (in diesem Fall) 10V für +6dB stehen, ist es verschmerzbar, dass ich die 10V nicht erzeugen kann. Sollte ich diese CV Kanäle an anderen Modulen gebrauchen, muss ich dort nur den Offset anders einstellen (und habe nur eine 11bit Auflösung). Als Alternative oder Ergänzung kann ich auch das Model 254v Quad Voltage Processor einsetzen und die ±5V durch eine 12Uhr-Stellung des Offset auf 0-10V verändern. Eine sehr komfortable Situation.

Da die meisten CV-Eingänge am Buchla mit einem Potentiometer (= Polarizer) verbunden sind, lässt sich mit dem Poti der Offset auf die gleiche Art regeln. In den meisten Fällen ist das sogar besser, als 0-10V, denn z.B. am "LoPass Gate 292" müssten die Potis in 0-Position sein, um CV gesteuert zu werden. Durch ±5V verschiebt sich die 0-Position auf 12 Uhr und das hat die positive Folge, dass die Hülkurven verkleinert werden können, wenn der Poti auf Werte, unterhalb von 12 Uhr geregelt wird. Mir kommt das jedenfalls sehr entgegen.

Eine Ansicht mit den Einstellungen meiner Expert Sleepers Expander. Ganz links ist ein ESX-8GT MkI Gate Expander und daneben sind 4 ESX-8CV CV-Expander.
sample-image
CV
Nur einer meiner ESX-8CV Expander ist nicht im Auslieferungs-Zustand: der Jumper ist versetzt (±9.13V) und über den Trimmer konnte ich den Output auf 9.54V maximieren.

GATES
Am ESX-8GT MkI ist einer der Level-Jumper gesetzt, so haben 4 Ausgänge 11.54V Output (statt 5V) - dies ist aber nur bei den MkI Modulen möglich, da diese noch mit Strom versorgt werden (ESX-8GT MkII Module sind passiv).

Buchla Pulses

sample-image

Buchla produziert sehr unterschiedliche Pulses. Auf der Grafik von Chris Muir wird das deutlich. Ein Problem ist, dass die Gates/Trigger/Pulses nicht länger sein sollten, als 4ms. Der Pulse des "Function Generator 281" ist sogar nur 0.5 ms kurz. Das zweite Problem ist, dass der typische Buchla "stepped pulse" aus einem >8,5V Trigger und einem 5V Gate besteht.

sample-image

Um es kurz zu machen - die beste Lösung sind die GT Elements von Synovatron. Auf dem Foto ist im Monitor oben das eingehende Gate zu sehen und darunter der, daraus erzeugte Buchla Pulse. Perfekt!

1.2V/Octave

Auch dafür hat Synovatron eine Lösung, die ich aber nicht brauche, weil ich mit CV mit Max (cycling74) erzeuge. Nur die 4ms bei der Triggerlänge der Pulses könnten problematisch werden und ein Verschlucken einzelner Signale bei höheren Tempi könnte auftreten und nur durch den "Audio-Interrupt Mode" (MacOs) zu verhindern sein. Das will ich natürlich nicht, weil der Name auch Programm ist (Audio-Interrupt). Dafür habe ich ja das GT-Elements Modul.

Great Reset?
4. Industrielle Revolution?
Neue Welt Ordnung?

Der Untergang Babylons

Und ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel sagen:
Geht aus ihr hinaus, mein Volk, damit ihr nicht an ihren Sünden teilhabt
und damit ihr nicht von ihren Plagen empfangt!

"Eat ze Bugs!"


"Wir sind das CO2, das eingespart werden soll!"

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